Offen für Neues

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Bei "Ich dachte schon, du fragst mich nie" hat mich zunächst das Cover sehr angesprochen, es ist wirklich schön gestaltet, wobei es mich erst einmal vermuten lassen hat, dass der Roman fast ausschließlich auf Mallorca spielt. Hamburg als fast gleichwertiger Schauplatz bleibt da etwas außen vor.

Protagonistin Sophie Hartmann lebt mit ihren beiden Töchtern Pauli und Liv in einem umgebauten Bootshaus in Hamburg, ihr Mann ist vor fünf Jahren plötzlich verstorben, was sie immer noch sehr beschäftigt. Nun will sie ihre ältere Tochter Liv aber dabei unterstützen, ihren Traum von einem Pop-up-Restaurant zu verwirklichen. Ausgerechnet am Eröffnungstag bricht diese sich ein Bein. Am Abend der Eröffnung ist dann auch Marc anwesend, der in in Hamburg gerade eine Auszeit nimmt, nachdem er bei seiner Arbeit als Unternehmensberater für Restaurants und Hotels einen Zusammenbruch erlitten hat. Eigentlich lebt und arbeitet er auf Mallorca, wo er Sophie einige Zeit zuvor schon einmal begegnet ist, ohne dass einer von beiden sich getraut hatte, den anderen anzusprechen, obwohl damals schon ein Kribbeln in der Luft lag. Wie praktisch, dass Marcs eigentliche Leidenschaft dem Kochen gilt...

Bei der Geschichte handelt es sich um einen gut lesbaren Sommerroman, in dem kulinarische Genüsse auch immer wieder eine Rolle spielen. Was Mallorca angeht, ist auch eine gute Dosis Lokalkolorit vorhanden, von Hamburg hätte ich gerne noch etwas mehr "gesehen". Die Protagonist:innen sind mir weitgehend sympathisch, nur manchmal machen sie alles etwas zu kompliziert für meinen Geschmack und manch zusätzliche Erläuterung zu Gedankengängen oder auch Gerichten hätte es für mich nicht gebraucht, da sich da eigentlich von selbst erschloss oder eben allgemein bekannt ist. Ansonsten ist der Schreibstil der Autorin gut lesbar und anschaulich.