Sehr viele Zufälle verderben den Spass!

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igela Avatar

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Sophie Hartmann ist es als Witwe gewohnt anzupacken, denn sie ist seit dem Tod ihres Mannes alleine für ihre beiden Töchter verantwortlich. So ist es für Sophie klar, Tochter Liv tatkräftig zu unterstützen, als die 22-Jährige ein Coock-up-Restaurant in Hamburg eröffnet. Genau am Abend der Eröffnung verletzt sich Liv und Sophie, die nicht kochen kann, steht hilflos da. Da taucht jedoch Marc Bauer, der als Gast die Eröffnung des Restaurants beiwohnen wollte, auf. Sophie ist sich sicher, den Mann, der ihr aus der Patsche hilft, zu kennen... doch woher?



Dies war nicht mein erstes Buch der Autorin und wie gehabt, habe ich wieder ihren flüssigen Schreibstil gefunden.

Leider hat mir die Geschichte trotzdem weniger zugesagt, was verschiedene Gründe hatte. Zum einen ist der Plot durch und durch konstruiert und mit vielen (glücklichen) Zufällen hangeln sich die Figuren durch die Handlung. Wenn ein Problem auftaucht, steht sicher auf den nächsten Seiten die Lösung dieses Problems auf der Matte. Nicht nur, dass Marc genau im richtigen Moment im "Liv's", dem Restaurant von Sophies Tochter, auftaucht. Er hat auch die richtigen Qualifikationen und Beziehungen, um den Schlamassel abzuwenden.

Denn auch ein Spitzenkoch ist nur zu gerne bereit, Hand zu bieten. Toll, wenn man einen solchen einfach aus dem Aermel schütteln kann. Zudem spielt ein Teil der Geschichte auf Mallorca und der andere Teil in Hamburg. Zufällig laufen sich etliche Figuren an beiden Orten über den Weg und eine Figur, sieht die andere in einem Taxi auf Mallorca vorbeifahren und erkennt sie wieder. Passenderweise hat eine der Protagonisten auch noch eine Finca auf Mallorca, was der Zukunft einiger Figuren eine Perspektive gibt. Das wirkte alles so konstruiert, dass es fast langweilig war. Schade!

Es wird aus zwei Perspektiven erzählt, aus der Sicht von Sophie, dann wieder aus der von Marc. Was grundsätzlich eine gute Idee ist, die männliche und die weibliche Seite einer Beziehung zu sehen. Leider wechselten die Sichtweisen oft abrupt und es kam vor, dass auf einer Seite aus beiden Blickwinkeln zu lesen war ... und das ohne Ankündigung. Deshalb musste ich immer wieder mal ein paar Sätze lesen, um zu wissen, wer denn nun genau am Zug ist.

Zu Kapitelbeginn erfährt man, was die betreffende Figur im Kühlschrank lagert. Was zuerst eine witzige Idee war, habe ich nach 3 Kapiteln überlesen und später übersprungen.

Ein grosses Plus ist die Charakterisierung der Figuren, die mich überzeugt haben. Mein Liebling war eindeutig Sophies zweite Tochter Pauline, die mit 15 Jahren ihrer Mutter auch mal die Welt erklärt.

Mich konnte die Geschichte leider aus oben genannten Gründen weniger begeistern und so hoffe ich auf ein neues Buch mit einer Story mitten aus dem Leben, wie ich es von der Autorin gewohnt bin.