Philosophie für Einsteiger

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buecherfan.wit Avatar

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Beginnend mit der Zeit der Aufklärung über die Französische Revolution bis zum Napoleonischen  Zeitalter- - diese Aussage bezieht sich auf die Leseprobe S. 128-150  - präsentiert

Christoph Süß eine etwas andere Philosphiegeschichte und berührt dabei ebenso historische  und zeitgenössische

Ereignisse  wie religiöse Themen. Er erörtert  den Gegensatz von Innen und Außen, Geist und Materie, den Unterschied

zwischen Computern und dem menschlichen Geist, Gut und Böse, die Frage nach dem freien Willen, der Gut und Böse,

Schuld und Sünde als religiösen Begriff erst möglich macht. Diese philosophischen Erörterungen sind jedoch nicht

trocken und schwer lesbar geschrieben, sondern er wählt bewusst einen für diese Thematik atypischen Stil mit

einer Fülle von umgangssprachlichen Ausdrücken und anschaulichen Beispielen aus unserem Alltag. Meist spricht er

den Leser direkt an, wählt den Ton einer realen Gesprächssituation. Seine Beispiele  sind häufig witzig. Es muss ihn

als Autor geben oder zumindest gegeben haben, denn es gibt ja sein Buch ("Auf dem Weg zum Verlag könnte ich von 

einem herabfallenden Konzertflügel erschlagen worden sein.").  Zur Erklärung der beiden Thesen - "Alles lebt" , auch wenn man es manchmal nicht merkt  und

ihr Gegenteil "Alles ist tot. Auch das Lebendige" greift er auf Keith Richards  als passendes Beispiel zurück, gewiss

als Anspielung auf die Tatsache, dass er ein ganz kleines bisschen verlebt aussieht.  Es gibt viele witzige, ironische

und satirische Formulierungen, denen man anmerkt, dass eigentlich das Kabaret sein Metier ist. Das macht seine

gedanklich reichhaltigen Ausführungen lesenwert, auch wenn mich schon nach gut 20 Seiten sein exzessiver

Gebrauch elliptischer Satzstrukturen ziemlich stört.