Ich fürchtete schon beim Lesen des Titels, dass...

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kainundabel Avatar

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ein Fernsehsender sich schnellstmöglich die Rechte an dem Buch samt Titel sichert, um es (wahrscheinlich mit Erol Sander in einer Hauptrolle) als Schmonzette zu verfilmen. Aber - wie so oft - sollte man sich nicht vom ersten Eindruck täuschen lassen. Die Autorin hat mich schon mit den ersten Sätzen fasziniert. Sie seziert das Leben mit feinen Schnitten, klar, prätentiös, hintersinnig. Wenn sie begreift, "dass es die Wohnung war, die gewechselt werden wollte", weil in ihrem bisherigen Leben der "himmelküssende" Balkon fehlte. dient das als Metapher für die Erweiterung des eigenen Horizonts, den nur das All begrenzt. Werden die zunächst vergeblichen Versuche des Drachenfliegers, sich in die Lüfte zu erheben, als sinnlos abgetan, nimmt die Autorin an seinem späteren Erfolg teil und zieht, ohne dass es aufgesetzt oder konstruiert wirkt, Parallelen zum Lebensalltag. Dabei entgehen ihrer Beobachtungsgabe auch nicht die kleinsten, unscheinbarsten Dinge.

Die Leseprobe endet mit einem Schicksalsschlag, der so plötzlich und gnadenlos in ihr neu geordnetes Leben tritt. Wenn es Rina Frank gelingt, die Geschichte so weiter zu führen, wie sie begonnen hat, wird es ein ausgezeichnetes Buch werden - offen, ehrlich, couragiert, warmherzig. Das wäre dann auch der Stoff für einen leisen, nachdenklichen, anspruchsvollen Film (ohne Erol Sander).