Krisen und Chancen

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buecherfan.wit Avatar

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Rina ist 48 Jahre alt, hat eine Ehe, fünf bis sechs Beziehungen und sechs Berufe hinter sich. Sie ist seit acht Jahren

glücklich mit ihrem Jakob und lebt mit ihren erwachsenen Kindern Michael und Noa , ihrem Hund Cosmo und ihrer Katze Meiki zusammen. Sie will gerade einen

neuen Anfang machen, nachdem sie festgestellt hat, dass ihr zu ihrem Glück eine Wohnung mit Balkon fehlt.

Sie macht wirklich einen radikalen Schnitt, indem sie achtzig Prozent  ihrer Sachen wegwirft oder spendet. Beruflich läuft es für sie nicht so gut:

sie ist eine seit zwei Jahren arbeitslose Produzentin, und der Programmchef lehnt ihre meisten Projektvorschläge ab

oder verändert sie bis zur Unkenntlichkeit. Sie hat außerdem große psychische Probleme, leidet unter Panikattacken, die  für sie  des öfteren in der Notaufnahme enden, 

und macht  mit wöchentlichen Sitzungen eine Therapie bei einem Psychologen, weil sie mit dem Unfalltod ihrer

Schwester Seffi nicht fertig wird. In dem Augenblick, in dem sie ein prekäres Gleichgewicht erreicht hat und den

Neuanfang schwungvoll  angeht, wacht sie mit Herzschmerzen und starken Schmerzen in der Schulter auf. Sie denkt

an einen Herzinfarkt, in Wirklichkeit handelt es sich jedoch um einen Tumor zwischen Herz und Lunge. Sie erfährt,

dass sie möglichst bald operiert werden muss und lässt die notwendigen Untersuchungen machen. Sie sucht - wie

schon nach dem Tod ihrer Schwester - die Wahrsagerin  Masal auf, die ihr Überleben vorhersagt. In Rückblenden

erfährt der Leser von diesem früheren Besuch bei der Wahrsagerin und von der ersten Begegnung mit Jakob bei 

einem Blind Date. 

Die Leseprobe enthält viele verschiedene Szenen aus Rinas Leben, und der Leser enthält einen guten Eindruck von

der Protagonistin, die als Ich-Erzählerin fungiert. Was sie zu erzählen hat, ist interessant, zum Teil humorvoll formu-

liert. Von der neuen Liebe ist noch nicht die Rede. Diese Entwicklung ist am Ende der Leseprobe nicht abzusehen,

weil sie gerade ihre Beziehung zu Jakob ordnen will - sie ist offensichtlich glücklich mit ihm und endlich bereit, ihn

zu heiraten. Trotz des  unglücklich gewählten Titels - ist das wirklich die Übersetzung aus dem Hebräischen  ? - und

des  Covers  scheint es ein vielversprechender Roman zu sein.