Eine Täterin als Hauptperson

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sonjalein Avatar

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Die 16-jährige Tori wird für den Selbstmord ihres Mitschülers verantwortlich gemacht. Dieser wurde von ihr und anderen Schülern und auch dem Coach schwer gemobbt. Ich weiß nicht, warum nur Tori verurteilt werden soll. Aber ich finde die Idee sehr gut die Täterin sympatisch zu machen. Nach dem Klappentext habe ich sie schon vorverurteilt gehabt und beschlossen sie nicht zu mögen. Ich mag Leute nicht, die andere mobben. Aber nachdem ich jetzt die Leseprobe gelesen habe hat sich das geändert. Ich konnte Toris Sicht auf die Dinge sehen. Sie leidet unter der Situation. Sie hat das vielleicht nicht anders verdient, aber ihre Familie schon. Ausserdem finde ich es nicht fair, dass ihre Mitschüler und vorallem der Coach sich von ihr zurückziehen und keine Strafe zu erwarten brauchen.
Der Schreibstil und die Erzählweise gefallen mir unheimlich gut.
Die Leseprobe endet ja mit dem angekündigten Anruf. Aber Tori legt auf. Ich würde sehr gerne erfahren wie es nun weiter geht und ob sie den Anrufer vom Selbstmord abhalten kann.
Und was wäre dann? Würde das ihre Schuld vermindern oder sie wenigstens sensibeler für ihre Taten machen. Wirkliche Reue scheint sie ja im Moment noch nicht zu empfinden.

Alles in allem eine sehr interessante Leseprobe über ein ernstes Thema.
Ich würde gerne weiterlesen.