Hartzis

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bücherschlinger Avatar

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Herr Neumann beschreibt witzig, überspitzt und realitätsnah wie er den Umschwung zu Hartz IV miterlebt hat. Er berichtet von der Umstrukturierung in der Agentur für Arbeit, die nicht nur ihn hart trifft. Interessant, wie man dort mit den Leuten umgeht und wie die Arbeitslosen darauf reagieren. Herr Neumanns Persönliche Ansprechpartnerin ist für ihn wie der Teufel selbst. Plötzlich muss sich Herr Neumann um mehrere Bewerbungen im Monat und eine feste Arbeit bemühen. Für ihn eine Katastrophe, wo er doch das Leben zu Hause genießt. Vor allem das Beobachten und Bespucken von arbeitenden Menschen. Frau Steputat ist der Meinung, dass das Däumchendrehen zuhause keine Freude sein kann und das Arbeit nicht Spaß machen muss. Zwei extreme Seiten, die durch die Dialoge deutlich gemacht werden.

Man kann gespannt sein, wie das Buch weiter geht. Je nachdem wird eine Seite mehr beleuchtet. Betrachtet man sie als arme Schweine, die zu irgendeiner Arbeit gezwungen werden oder ärgert man sich über diejenigen, die viele Jahre daheim bleiben und einfach nichts machen, während man selbst was für sein Geld tut.

Die Illustrationen im Text lockern die Geschichte auf. Besonders schön finde ich sie nicht, aber passend zum Text. Und sie befinden sich meiner Meinung nach an der falschen Stelle. Sie sollten immer ein-zwei Seiten später erscheinen. Was bringt mir das Bild von der PAP, wenn sie doch erst zwei Seiten später erwähnt und beschrieben wird. Das nimmt zu viel vorweg und unterbricht den Lesefluss.

Das Cover zeigt den Schmarotzer und die Meise, mit der er sich verbunden fühlt, wie er im ersten Kapitel beschreibt. Passend zur Thematik und witzig dargestellt.