Leben in der sozialen Hängematte

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buecherfan.wit Avatar

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In Robert Naumanns Roman "Ich hartz dann mal ab" berichtet ein Ich-Erzähler von seinen Erfahrungen als Langzeitarbeitsloser, vom Umgang mit den Behörden, den geänderten Bestimmungen durch Hartz IV und den Zwängen, die aus den verschärften Bedingungen für den Bezug staatlicher Unterstützung resultieren. Die Leseprobe beginnt mit einem Prolog, in dem sich der Erzähler mit einer kleinen Meise vergleicht, die sich im Winter lieber von den von tierlieben Menschen gespendeten Meisenknödeln ernährt als den beschwerlichen Weg in sonnigere Gefilde anzutreten. Er fühlt sich ihr seelenverwandt, denn auch er begnügt sich lieber mit wenig als einen ungeliebten Job anzunehmen.

Nach der Biographie des Autors zu urteilen beruht der Roman wohl zum großen Teil auf eigenen Erfahrungen. Naumann schreibt witzig, böse, kritisch, aber ich muss zugeben, dass die beschriebenen Situationen mir sehr fremd sind. Wahrscheinlich ist das Buch amüsant und regt zum Nachdenken über die eigene (komfortable) Situation an. Man sollte dem Roman vielleicht eine Chance geben.