Hartzis auf dem Vormarsch

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**Inhalt:**

Robert Naumann beschreibt  in seinem autobiografischen Roman, wie das langweilige und doch anstrengende Leben eines Arbeitslosen ist, der von seiner PAP monatlich gezwungen wird, Bewerbungen zu schreiben und zu arbeiten. Er berichtet von den Versuchen einer Arbeit nachzugehen, von den Gesprächen im JobCenter, vom Leben in einer Familie, die vom Staat abhängig ist und von der Motivation, doch noch in der Arbeitswelt durch zu starten.

 

**Charakteristika:**

Das Buch ist in mehrere kurze Kapitel gegliedert. Dabei wechseln sich die Berichte aus dem Alltagsleben und den Besuchen bei der PAP ab.

Naumann zeigt zwei Seiten auf. Diejenige ein Schmarotzer zu sein, den ganzen Tag bewusst und gern faul rum zu liegen und die arbeitende Bevölkerung schlecht zu machen und die Seite eines Bedürftigen, der eine Familie zu versorgen hat und sich schon über 5 € monatlich mehr riesig freut. Anfangs gelingt es dem Autor gut, beide Seiten so aufzuzeigen, dass man versucht beide zu verstehen und sich seine Gedanken dazu zu machen. Aber im Laufe des Kapitels kam für mich die Schmarotzerseite immer mehr raus und es entwickelte sich eine starke Antipathie gegenüber dem Protagonisten.

Einige Aspekte ähneln einem Sachbuch. Man erfährt einige Hintergründe zur Agentur für Arbeit und den Fachbegriffen, die dazu gehören. 

Im Buch sind einige Zeichnungen enthalten, die den Inhalt und auch die Ironie zusätzlich unterstützen. Die Bilder sind übertrieben dargestellt. Mir persönlich gefallen die Darstellungen der Personen nicht.

 

**Empfehlung:**

Manche mögen sich in dem Buch ja wiederfinden oder es amüsant finden. Mir gefiel es leider gar nicht und es hat meine Einstellung zu solchen Arbeitslosen, wie Naumann seine Figur beschreibt, eher noch verschlechtert. Mir gefiel auch der Schreibstil auf Dauer nicht und die Geschichten wurden mir einfach zu langweilig. Wer will schon zwanzigmal lesen, wie sich jemand immer und immer wieder zu einer Arbeit quält, die er eh nicht machen will. Vielleicht ging Naumanns Humor auch einfach an mir vorbei. Es lohnt sich dennoch mal rein zu lesen und sich sein eigenes Bild zu machen.