Ein ehrliches, inspirierendes Buch

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merkurina Avatar

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Gegen Ende des Buches - kurz bevor ich es zuklappen musste - fallen in den Nachworten und Danksagungen mehrfach die Worte Ehrlichkeit und Inspiration - und es hat mich fast ein bisschen beseelt, dass es die Eindrücke waren, die für mich bereits bei der Lektüre so maßgeblich waren.
Tatsächlich berichtet Björn Natthiko Lindeblad beeindruckend ehrlich auch von Krisen und Anfechtungen in seinem Leben. Zwar kenne ich auch aus anderen Erzählungen buddhistischer Praktizierender deren Eingeständnisse über Schwierigkeiten beim Meditieren, die Bezichtigung, so ganz besonders unbegabt zu sein. Dieser Text geht aber tiefer, etwa wenn ausführlich von der sehr schweren Krise nach dem Verlassen des Klosters berichtet wird. Oder bei der Genauigkeit, mit der der Text enthält, enthalten darf, dass die eigentliche Autorin, also diejenige, die Björns Erkenntnissen sprachliche Gestalt gab, Caroline Bankler heißt. Björn hat sich seinen beiden Freund:innen Carolin und Navid anvertraut, damit es dieses Buch gibt. Das ist auch schon Inspiration, dieses Gelingen durch Freundschat und Vertrauen.
Der gesamte Text liest sich als Fundgrube an Einsichten für ein ruhigeres, gelasseneres, freieres Leben - ohne Allheilmittel, vor allem ohne Entweder-Oder. In der Akzeptanz von Widersprüchen... Und: Es liest sich absolut unterhaltsam, klar und angenehm. Nichts an diesem Text ist trocken, nichts großspurig. Eine tolle Mischung aus Biographie, Informationen über das Leben in buddhistischen Klöstern und solchen Erkenntnissen, die tatsächlich auch in die westliche Welt passen - und sie vielleicht ein bisschen verändern können. Ich freue mich, dass ich dieses Buch lesen konnte.