Wert der Gelassenheit

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Ein schönes, einladendes Cover. Die Thematik des Buches, ein freieres Leben zu führen, ist symbolisch hier schon dargestellt, da geht jemand seinen Weg, hoch über sich die Vögel , was Ruhe und Weite vermittelt. So wie auch der Titel „ Ich hatte nicht immer, was ich wollte, aber alles was ich brauchte“ schon auf einen gewissen Zustand hindeutete, um den es geht: Zufriedenheit mit dem was ist. Gelassenheit.

Das Buch ist zwar ein Sachbuch, und doch viel mehr - eine Art Entwicklungsroman, wie auf dem Klappentext schon beschrieben : „Von einem der auszog, sich selbst zu finden“.
Die Thematik ist bekannt, und doch ist es hier einmal anders angegangen, die persönlich erzählte Geschichte. Björn Natthiko Lindeblad erhofft sich davon auch, dem Leser von seinen Erfahrungen und Erkenntnissen etwas für sich selbst an die Hand zugeben.
Nach einer schon erfolgreichen beruflichen Karriere entschließt er sich, sein Leben radikal umzustellen, und zwar als Wandermönch in der Tradition des heiteren Ajahn Chah.

Zunächst geht er 7 Jahre lang nach Thailand und wir erfahren von seinem Leben und den Schwierigkeiten in einer „exzentrischen Gemeinschaft“ im Kloster und von den Schwierigkeiten mit der Meditation. Wichtigste Lehren in dieser Zeit: Loszulassen und die immerwährende Möglichkeit vor Augen zu halten, sich zu irren. Weisheitsgeschichten unterstreichen seine Übungen zu Erkenntnis und persönlichem Wachstum.
Es folgen weitere Jahre in Klöstern seiner Tradition, so in England oder der Schweiz, wo vieles anders ist und mehr Freiheiten möglich sind, aber auch eine andere Wertschätzung der Mönche als in Thailand.

Und dann hört er, der die Intuition lange geschult hat, den Ruf, nach Hause zu gehen, was auch unterstützt wird durch eine plötzlich auftretende seltene Immunerkrankung. Nun gilt es, in dieser wieder enorm veränderten Situation, die ihn auf eine harte Probe stellt und auch an den Rand desTodes führt, die Erkenntnisse anzuwenden und auch weiterzugeben.

Besondere Bedeutung, zumal das Buch in diesen Zeiten der Corona- Pandemie geschrieben wurde, gewinnt die Frage: Was ist heute für mich wichtig, wirklich wichtig?“

Ein wunderbares Buch, das man nicht mal eben durchliest, es lohnt sich, sich Zeit zu nehmen, innezuhalten, sich Fragen zu stellen und auf seine innere Stimme zu hören. Und, wie Björn Natthiko Lindebald in einem Interview und den Lesern als eine der wichtigsten Lehren sagte: Nicht mehr als alles glauben, was man denke!