Interessante Kombi aus Liebe und Psychologie

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ninoreads Avatar

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"Ich liebe dich nicht, wenn du mich liebst" allein der Titel provoziert eine Diskussion. Aua. Aber warum liebe ich denn weniger, wenn ich geliebt werde? Oder hat es etwas damit zu tun, wie ich geliebt werde? In der heutigen Gesellschaft wird alltäglich über Beziehungsformen diskutiert. Sind wir zu starr in unseren Vorstellungen und müssen sich alle, den "neuen" Beziehungsformen widmen oder darf ich heute noch eine "stinknormale" Beziehung führen?

Nicht selten wird von der "Generation Beziehungsunfähig" gesprochen. Aber warum ist das so? Beziehungsweise ist da überhaupt was dran? Liegt es an unseren Bindungsängsten? Woher kommen diese? Und wie wirken sich diese auf unser Verständnis von Liebe und Partnerschaft aus?

Das Buch kombiniert das Schreibtalent einer Autorin mit den Erfahrungen und Erkenntnissen eines Psychotherapeuten und Psychiaters. Da bin ich immer schon Feuer und Flamme, da mich aktuelle Erkenntnisse oder Erkenntnisse, die ich in meinem Alltag erkennen und kennenlernen kann, sehr faszinieren.
Die Leseprobe zeigt, dass es hier nicht um hochwissenschaftliche Erkenntnisse geht. Vielmehr sind die Sachverhalte sehr simpel dargestellt und die Problematiken anhand von Erlebnissen benannt. Für den Anfang sind schon sehr viele Erzählungen von Klient*innen eingeflossen, sodass ich noch nicht viel geistiges Eigentum der Autor*innen feststellen konnte, um mir einen vernünftigen Eindruck vom Buch zu machen. Gerade, weil auch die Dankschreibung gleich zu Anfang des Buches viele Seiten der Leseprobe einnimmt, ohne mir zu zeigen, in welchem Stil das Buch gehalten ist und welcher Inhalt mich wirklich erwartet- da musste ich mich mehr auf das Inhaltsverzeichnis verlassen.

Klar ist es interessant zu hören, dass die Angst vor Zurückweisung Ursache für ein niedriges Selbstwertgefühl sein kann und sich dadurch eine Besessenheit entwickeln kann und andererseits das Nachlassen dieser Liebe dazu führt, dass viele Personen Schuldgefühle entwickeln. Aber es sind Dinge, die jetzt nicht so revolutionär sind.

Das Buch will sich abheben, indem es (anders als andere Selbsthilfebücher) das Paradox auflöst von "so sehr Lieben, wenn ich etwas nicht haben kann" zu "uninteressiert sein, wenn ich die ganze Aufmerksamkeit bekomme". Ich bin gespannt, ob das Buch dieses Versprechen halten kann. Nach der Leseprobe bin ich noch sehr ambivalent dem Buch gegenüber. Bin aber bereit, mich eines Besseren belehren zu lassen.