Der verrückte Hölderlin rückt eine Band ins Rampenlicht

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Einblicke in die Multikulti-Musikszene gibt es in allen Formaten wie Sand am Meer. Die vom Autor (Musil-Spezialist, Kulturredakteur, Theater- und Filmregisseur, Drehbuchautor, Literat) in Buchform vorgelegte Bandstory ist keine Massenproduktion. Da spricht einer, der die Kulturszene in allen Facetten erlebt und mitgestaltet hat - der sich im Metier auskennt! Und was noch bemerkenswerter ist: er beherrscht das literarische Instrumentarium eines Buchautors in Gänze. Der Aufstieg "seiner" Band verläuft, wie üblich, verrückt. Aber der Autor bedient sich des beliebten Motivs mit Phantasie und literarischem Gespür für hintergründige Analogien. Sein fremder Bandmanager trägt Züge des wahnsinnigen Hölderlin, auf den ersten Seiten ein bisschen arg im Kontemplativen verharrend, aber dann in der Figurenkonstellation immer gewichtiger und psychologisch passender. Die organisch kausale Handlung wird im steten Wechsel von Ich- und auktorialer Erzählweise geschmeidig gleitend (ohne Brüche!) dargeboten. Alles in allem die erfrischende Ausnahme von der Regel eines Massenprodukts.