Sex, Drugs und Poesie!

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queenhedy Avatar

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Das Buch, geschrieben aus der Sicht von Jim Morrison selbst geschrieben, ist die Musik von The Doors in Buchform. Es nimmt uns mit ganz an die Anfänge der Kultband und lässt uns tief in die Seele von Jim Morrison blicken. Gleichzeitig wird auch die Bandgeschichte erzählt, den der Roman wird erst rückwirkend erzählt. Was weiß der Erzähler alles schon, das die Leser*innen nicht wissen? Wohin bringt uns das Buch?
Der Schreibstil lässt uns schweben und klingt im Gleichklang zu den Rocksongs von The Doors. Es wirkt wie ein Drogentrip - jedoch einer von den richtig guten, bei denen du dich leicht und unbeschwert fühlst, wie in Watte eingepackt und gleichzeitig fühlt sich alles viel realer an, als das Leben selbst. Und wie ein richtiger Drogentrip lässt das Buch dich auch nicht los, sobald du es weglegst willst du sofort mehr. Verstärkt wird dieses Gefühl durch den Mix von Sex und "Abschaum", und einer unheimlich schönen Poesie, wie sie wohl nur zu einem Musiker wie Jim Morrison passt - bei allen anderen würde dies gekünstelt und übertrieben erscheinen.
Diese Poesie, dieser unglaublich guttuende Trip, wird gestört durch die Interaktion mit dem Lehrer/dem Wanderer. Seine Abschnitte, oder auch nur das Gespräch mit Jim unterbrechen den Sog und reißen ganz neue Welten auf. Er ist mysteriös und birgt Gefahren, die sich auch im Schreibstil spiegeln, wenn die Leser*innen ihn verfolgen. Es wirkt kalt und unbehaglich, man ist sich nicht sicher, ob man diesen Weg weitergehen möchte und doch lässt die Neugier einen weiter gehen.
Jim Morrison ist eine Kultfigur. Dieser Roman portraitiert ihn selbstbewusst und von sich selbst überzeugt, gleichzeitig kennt er ganz genau seine Fehler und Schwächen. Er zeigt sich verletzlich und schämt sich nicht dafür. Er ist ein Mann, wie man ihn nicht oft genug in der Literatur findet und genau deshalb so besonders und wichtig!