Seelenverwandtschaft

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milena Avatar

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Jürgen Kaizik widmet sich dem Weltstar Jim Morrison, der nach einem gescheiterten Filmstudium mit anderen "The Doors" gründete. Leider war ihm nur ein kurzes Leben beschieden und er beendete sein junges Leben bereits im Jahr 1971 in Paris. Fans pilgern noch heute in Scharen zum Friedhof Père Lachaise, um das Grab zu besuchen. Da es einige Ungereimtheiten um seinen Tod gab, setzte sich bei einigen die Meinung fest, dass der Tod nur vorgetäuscht sei, um ihm die Ruhe zu geben, die er für sein poetisches Werk brauchte. An diesem Punkt setzt der Autor an und spinnt die Geschichte aus, indem er zwei Figuren zusammenbringt, die eine gewisse Ähnlichkeit im Wesen haben. Jim Morrison, dem ein unglaubliches Charisma nachgesagt wird, und eine Kunstfigur, die dem deutschen Dichter Hölderlin ähnelt, der im Wahnsinn verstorben ist. In dem schmalen Bändchen geschieht das, indem Kaizik die Figur des später "Hölderlin" genannten als scheinbar unbeteiligten Zuhörer in den Auftrittsort das "London Fog" einführt. Morrison ist vollkommen irritiert von dem Mann und kann sich schlecht kontrollieren im Umgang mit ihm. In Folge wird die Geschichte der beiden dann abwechselnd erzählt. Besonders eindrucksvoll fand ich die Erinnerungen Morrisons an einen Verkehrsunfall in seiner Kindheit, bei dem ein Indianer tödlich verletzt wurde. Morrison fühlt sich, als wäre ein Teil dieser Seele auf ihn übergegangen, wohingegen sein Vater ihn versucht davon zu überzeugen, dass es diesen Unfall gar nicht gegeben hätte, sondern er ihn geträumt habe. Diese Zweifel zwischen historischer Wahrheit und literarischer Freiheit des Autors machten es mir nicht immer einfach mit dem Buch. Vielleicht bin ich aber schlichtweg auch zu wenig Fan von Morrison.