Ist es nun wirklich zu Ende?

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lightdancer Avatar

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Kein Thriller hat mich jemals so fasziniert wie die von Dan Wells. Sein Schreibstil ist einfach packend. Er zieht einen unweigerlich in die Geschichte mit hinein und so ist es kein Wunder, dass das über 400 Seiten starke Buch in null-komma-nichts gelesen war.

Auch wenn John ein Soziopath ist, kann man gut in diesen Protagonisten schlüpfen. Aber ist er das überhaupt? Er weiß nicht, wie er sich Marci gegenüber verhalten soll und seine Regeln sind so stark in ihm verankert, dass er sich - trotz seines Interesses an ihr - dennoch daran hält. Dies wiederum reizt Marci noch mehr ihn kennen lernen zu wollen. Eine sehr angenehme Abwechlsung zu all den Jungs (und auch Männern), die Marci ständig in den Ausschnitt starren. Die beiden sind beinahe ein besseres Paar als John und Brooke.
Brooke will seit dem Vorfall im Forman-Haus nichts mehr mit John zu tun  zu haben, denn ständig sieht sie in ihm eine andere Person. Und diese kennt sie nicht. Das macht ihr Angst. Was durchaus verständlich ist.
John weiht Marci sogar in die Mordfälle ein - und sie wiederum (wie praktisch!) hat einen Polizisten-Vater. So kommt John an Informationen, die er den Leichen, die nicht lange auf sich warten lassen, nicht entnehmen kann.

Diesmal sind die Opfer Autoritätspersonen. Ihnen werden die Hände und die Zunge chirurgisch exakt entfernt. Doch dann sind da noch die Stiche in den Rücken, die aber nicht von Präzision und Ruhe sprechen, sondern von absoluter Wut. Der Mörder geht penibel sauber vor. Die Tatorte werden mit Plastikplanen abgedeckt, der Mörder selbst hinterläßt keine Spuren - nur seine Botschaft. Doch wie lautet die?
John und Marci erstellen ein Täterprofil. Da Marci - als normaler Mensch, der Gefühle hat - auch ein Gewissen besitzt, kann sie die Dinge, die sie gemeinsam herausfinden, nicht geheim halten. John geht das gegen den Strich. Wütet doch seine Aggression in ihm und er will den Dämon selbst stellen und - vorallem - töten.
Da sie mit der Mörder-Botschaft nicht wirklich weiterkommen, vertraut sich John sogar einem Pfarrer an. Doch der will John unbedingt dazu überreden, eine Freundin von ihm, die Therapeutin ist, zu besuchen, da er "Mr. Monster" in dem Jugendlich erkennt und davor zurückschreckt. Trotzdem ist er John eine Hilfe, denn die Botschaft ist religiöser Natur und damit hat er keine Erfahrung.

Nach und nach entwickelt sich das Gesamtbild und man fühlt sich wirklich wie jemand, der ein Puzzle zusammensetzt. Doch alles kommt anders, als man als Leser erwartet... doch mehr wird nicht verraten! ;)

Fazit: Ein verdammt gutes Buch, welches einen packt und festhält. Man verschlingt die Seiten, kriegt nicht genug und dann ist es zu Ende. Doch ist es das wirklich??? Neue Dämonen werden "angekündigt", denn sie lauern überall. Doch wird es einen weiteren Band in der Cleaver-Serie gebe? Mich persönlich würde es sehr freuen...