John Wayne Cleaver will nicht töten - und muss es doch

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philipp.elph Avatar

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In dem dritten Band der Trilogie seines Helden John Wayne Cleaver schickt Dan Wells den jugendlichen Helden erneut auf Dämonenjagd. Und anders als in den beiden vorangegangenen Fantasy-Thrillern wird John dieses Mal nicht nur durch eine attraktive, nette und intelligente Helferin unterstützt, sondern das in ihm lebende Monster tritt in diesem letzten Teil völlig in den Hintergrund. John hat sich geändert, zum Positiven. Er braucht nicht mehr immer die strengen Regeln zu repetieren, die er sich auferlegt hat, um keinen Unsinn zu machen, keine Verbrechen zu begehen. Er benötigt sie ganz einfach gar nicht mehr.

Das erscheint für einen Leser, der die ersten beiden Romane („Ich bin kein Serienkiller“ und „Mr.Monster“) nicht kennt, verwirrend, sollte ihn aber nicht von der Lektüre dieses Buches abhalten, obwohl Kenntnisse aus den beiden ersten Werken doch recht stark zum Verständnis des letzten Teil beitragen. John Cleaver, der über dem Bestattungsunternehmen seiner Mutter wohnt und mit 16 Jahren bereits ein Spezialist im Einbalsamieren von Leichen ist, kennt sich aus mit Serienkillern. Sein Wissen bezieht er aus Büchern und dem Internet. Dummerweise stellt er an sich selbst viele Verhaltensweisen und Merkmale derartiger Verbrecher fest. Um nicht selbst in dieses Berufsbild abzudriften, hat er sich mit Unterstützung seiner Mom Regeln auferlegt, die er meist versucht einzuhalten. Im Übrigen ist John Soziopath und hat in jedem der beiden vorangegangenen Bänden seine kleine amerikanische Stadt von einem Dämonen befreit, einen nahezu Unsterblichen, der in anderen Körpern lebt. Beim letzten Mal hat er bereits mit der Dämonin Kontakt gehabt, die ihn dieses Mal beschäftigt. Es geschehen wiederum seltsame Morde. Außerdem gibt es ein Serie von Selbstmorden. Selbstmorde? John erkennt, dass er sich bei der Erstellung des Dämonenprofil mächtig getäuscht hat. Er merkt, dass er es mit zwei unterschiedlichen Serien zu tun hat. Es wird wiederum dramatisch und John muss herbe Verluste von den Personen hinnehmen, die ihm am liebsten waren. Sogar die Person, wegen der John fast sein soziopathisches Verhalten ändert gerät unter den Einfluss des Bösen. Die Frage, die den Leser während des gesamten Lesens beschäftigt ist, kann John auch im aktuellen Fall die Todesserien in seiner Heimatstadt stoppen? Soviel sei verraten: Er kann – aber sein Leben wird sich stark verändern.

 

Die Story wie die gesamte Trilogie ist fantastisch (Fantasy halt). Erfreulich ist aber auch, dass der Autor Dan Wells diese Masche nicht weiterspinnen wird, sondern mit „Ich will dich nicht töten“ eine höchst interessante Story in drei Bänden und vielen Thriller-Elementen hiermit zum Abschluss bringt.

 

Ich bin gespannt, was sich Dan Wells als Nächstes ausdenkt und uns präsentiert.

Philipp Elph