Letzter Teil um John Cleaver

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lilibeth2311 Avatar

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Nachdem ich Teil eins nur mäßig gut fand und Teil zwei dann um einiges besser, habe ich nun den dritten Teil gelesen. Und siehe da: Dan Wells hat nochmal eine Schippe drauf gepackt. Für mich war Teil drei der Trilogie um John Cleaver eindeutig der Höhepunkt.

Das fängt ja schon wieder bei der Optik an. Ich liebe es, dass diese Trilogie optisch so gut zusammen passt ohne gleich zu sein. Der letzte Teil hat nun diese tolle „Schlangenoptik" und auch Haptik. Das ist wirklich sehr gelungen! ![](http://vorablesen.de/modules/fckeditor/fckeditor/editor/images/smiley/msn/thumbs_up.gif)

Inhaltlich bleibt dann alles beim Alten. John versucht immer noch seine gewalttätige Seite zu unterdrücken bzw. auf das Töten von Dämonen umzulagern.
So schließt sich Teil drei dann auch direkt an Teil zwei an. Es kommt nämlich tatsächlich die von John gerufene Dämonin Niemand in die Stadt und tötet was das Zeug hält.

Es gibt jedoch auch einen riesengroßen Unterschied zu den letzten beiden Teilen: John hat eine Freundin und scheint auch sonst viel freundlicher und menschlicher zu sein. Auch wenn er ein Soziopath ist, erscheint er empathischer und gefühlsbetonter als sonst. Natürlich gibt es aber immer noch die lustigen Stellen, in denen John einfach nicht weiß, wie er reagieren soll, wenn jemand weint oder seine Mutter ihm sagt, dass sie ihn lieb hat.

Von Teil zu Teil hat sich auch die Zeit in der Leichenhalle verringert. Wurde im ersten Teil noch sehr akribisch beschrieben, wie ein Leichnam einbalsamiert wird, hat dies im letzten Teil nur noch wenig Bedeutung. Die Stellen werden verhältnismäßig kurz abgehandelt.

Wie bisher jeden Teil fand ich auch Teil drei wieder sehr flüssig und leichtfüßig geschrieben ohne einfach zu wirken. Gerade durch Johns sarkastische Art muss man trotzdem immer ganz genau aufpassen um auch jeden Seitenhieb mitzubekommen.

Es sind auch nicht wirklich neue Personen dazu gekommen. Manche mag es stören, da er keine Abwechslung hat. Ich fand das aber sehr angenehm, da sich Wells nicht mit langen Personenbeschreibungen aufhalten musste. So hab ich mich gleich mittendrin gefühlt in Clayton.

Nichtsdestotrotz könnte man aber auch diesen Teil wieder lesen ohne die vorhergehenden zu kennen. „Ich bin kein Serienkiller“ und „Mr. Monster“ braucht man dann aber nicht mehr lesen, weil die Auflösungen immer wieder eine Rolle im letzten Teil spielen.

Ich bin wirklich traurig, dass es das jetzt schon gewesen sein soll mit John Cleaver. Ich habe aber auch gelesen, dass es VIELLEICHT noch weiter geht. Das Ende würde es sogar zulassen. Da wäre noch ein Strang, den es weiterzuerzählen gilt. Wenn nicht sogar mehrere Stränge…..

Ich kann die ganze Reihe wirklich empfehlen. Auch wenn alle drei Teile an sich sehr ähnlich sind, da immer wieder gleiche Erzählmotive auftauchen, hat jeder Band seinen individuelle Reiz und wird immer anders aufgebaut.

Von mir bekommt der letzte Teil um den jungen Dämonenjäger John Cleaver (bei dem ich tatsächlich ein paar Tränchen vergossen habe) 4,5 Sterne.