Geheimnisse, die es wohl in gewisser Weise auch immer bleiben werden.

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evafl Avatar

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Emily Trunko hat einen tumblr-Blog namens „Dear my blank“ gegründet, auf dem sie anonyme Nachrichten, die niemals versendet werden sollten, veröffentlicht. Worte ans eigene Ich sind hier ebenso zu finden wie herzzerreißende Liebesbriefe oder aber auch traurige Abschiedszeilen. Vielleicht überdenkt man nun noch einmal, ob man seinen Brief genau deshalb unbedingt verschicken sollte…

Oh ja, was war ich gespannt auf dieses Buch. Ich kannte den Blog bisher nicht, habe mich quasi blind darauf verlassen, dass mir das Buch gefallen würde. Nun ja… so ganz hat das dann nicht zugetroffen… Aber mal langsam.

Die optische Gestaltung dieses Buches ist der absolute Hammer, wie ich finde. Das gebundene Buch macht ordentlich was her, es ist wunderbar bunt – nicht nur das Cover, die Gestaltung hat mir wirklich gut gefallen, man hat sich hier wirklich super viel Mühe gegeben, die Schriftarten sind immer wieder andere, eine wirklich schöne Ansicht!

Eingeteilt ist das Buch in Kapitel wie eben Liebes Ich, Liebe Welt, Liebe, Familie, Verrat, Verlust sowie Danke. Hier findet man dann verschiedene Briefe, die jemand geschrieben hat, an den tumblr-Blog von Emily Trenko geschickt hat und dann dort veröffentlicht wurden – jedoch wohl nie an den eigentlichen Empfänger verschickt wurden. Die Briefe wurden aus dem Amerikanischen ins Deutsche übersetzt, sind inhaltlich wirklich gut verständlich. Von der Sprache her ist jeder Brief anders, aber dennoch absolut gut zu verstehen, man merkt jedoch natürlich, dass jeder Mensch Worte anders benutzt um sich damit auszudrücken, mitzuteilen. Hier hatte ich mir von den Briefen etwas mehr erhofft, klar kann man sich auch selbst Mut machen und sich so den Rücken stärken etc., aber irgendwie hatte ich mir da auch Briefe mit anderem Inhalt erwartet. Mir war das Buch insofern „zu emotional“, d.h. ich kann das Buch nicht am Stück lesen, weil jeder Brief ein bißchen Zeit und Aufmerksamkeit braucht – und es mir dann auch einfach zuviel wird. Es ist mir zuviel der Gefühlsduselei. Es mag manch einem helfen, sich solche Dinge von der Seele zu schreiben, damit der Kopf wieder frei ist, da bin ich mir sicher, aber ich bin dann eben so, dass ich all das nicht lesen muss.

Da man ja die jeweiligen Hintergründe nicht kennt, die dazu bewogen haben solch einen Brief zu schreiben, kann man hier unheimlich viel spekulieren. Dem ein oder anderen mag das gefallen, mir war da zuviel Luft nach oben. Ich habe mir hier scheinbar einfach eine ganz andere Art der Lektüre erwartet, vielleicht auch mal einen eher lustigeren Brief, aber den habe ich so für mich nicht entdecken können.

Die Gestaltung des Buches hat mir ja wirklich super gut gefallen, leider konnte mich das Buch ansonsten nicht so ganz überzeugen. Es gab da Briefe, die haben mir gut gefallen, es ist für mich aber kein Buch, das ich so direkt am Stück lesen kann, einfach weil es mir zu Gefühlsduselig ist, ich hatte mir da für mich etwas mehr erwartet.

Entsprechend kann ich nur 2 von 5 Sternen vergeben und bleibe hinsichtlich einer Empfehlung unentschlossen.