Ich wollte nur, dass du noch weißt…

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grizzlybärchen Avatar

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Wer von uns hat nicht auch schon mal einen Brief geschrieben, darin sein Innerstes ausgeschüttet und das Geschriebene dann nie abgeschickt? Die Bloggerin Emily Trunko hat sich genau dies zum Thema gemacht und lässt sich von ihren Followern anonyme Briefe schicken, die ihre Empfänger nie erreicht haben.
Innerhalb der Community werden diese dann gelesen und teilweise sogar beantwortet. Viele Freundschaften sind so entstanden.
Wir können nun durch dieses Buch an dem Internetphänomen teilhaben. Wir dürfen Briefe an das alte Ich, an die erste Liebe oder an die Familie lesen und jeder davon hat mich auf seine Weise berührt.
Sie sind ganz unterschiedlich lang, manchmal nur ein paar Worte, manchmal ist eine ganze Seite beschrieben, aber jeder einzelne von ihnen ist voller Gefühl. Es ist der Wahnsinn, wie sehr einen ein paar Worte mitnehmen können. Mal tief traurig, mal echt witzig und manchmal einfach nur unglaublich wahr. Man weiß nie, was einem im nächsten Brief erwartet, aber eins war mir bald klar: in vielen der Briefe habe ich mich wiedergefunden, weil sie einem einfach aus der Seele sprechen.
Ich persönlich sehe viele Dinge nun anders. Es wird klar, dass man das, was man hat, viel mehr zu schätzen wissen sollte. Dass Dinge, die man eigentlich als selbstverständlich angesehen hat, eben genau das nicht sind.
Im Normalfall weiß man das, aber man sollte es sich immer wieder einmal vor Augen führen und genau das hat dieses Buch bei mir geschafft. Es hat mich sehr Nachdenklich gestimmt, aber nicht auf eine traurige Weise, nein manchmal auch mit viel Humor oder sehr gefühlvoll.

Auch die Aufmachung des Buches an sich ist sehr Besonders. Es ist kein dicker Wälzer, sondern eins dieser schmaleren Bücher, die man einfach gerne in die Hand nimmt, um darin zu schmökern. Hier geht das besonders gut, weil man das Buch an irgendeiner Seite aufschlagen und loslesen kann. Die Briefe bauen (natürlich) nicht aufeinander auf, so dass man die Reihenfolge selbst festlegen kann. Eine Grobsortierung gibt es nur durch die verschiedenen Themenbereiche, wie z.B. Briefe an die Familie, an das frühere Ich etc.
Optisch lädt es auch zum darin herumblättern ein, denn die Seiten sind sehr bunt gestaltet und mit vielen verschiedenen Grafiken und Schriftarten versehen. Dadurch entsteht immer wieder der Eindruck, dass die Briefe tatsächlich alle individuell geschrieben wurden und für sich alleine stehen.

**Fazit**
Dieses Buch ist mal etwas ganz anderes. Eine Sammlung von Briefen, deren Verfasser einem vollkommen unbekannt sind, aber die es trotzdem schaffen, mit nur wenigen Worten einen unglaublich tiefen Einblick in ihr Leben und in ihre Gefühle zu vermitteln.