Voller Emotionen und wunderschön gestaltet!

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winterkind87 Avatar

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Die 16-jährige Emily Trunko führt einen Tumblr-Blog „Dear My Blank“, auf dem sie Nachrichten, Briefe und Emails ihrer Leser sammelt. Das Besondere daran ist, dass es sich um Texte handelt, die nie den Weg an ihre Empfänger gefunden haben. Eine Auswahl an diesen nie verschickten Zeilen, findet sich in „Ich wollte nur, dass du noch weißt ...: Nie verschickte Briefe“ wieder. Das hochwertig gebundene Buch kommt dabei in einer wunderschönen, bunten Aufmachung daher. Jede Seite ist anders gestaltet und verziert, sodass mich schon allein die Haptik und Optik begeistert.

Die Briefe, die wir hier zu lesen bekommen sind alle ganz besonders und variieren in ihrer Länge. Manchmal sind es nur zwei Zeilen, ein andermal eine komplette Seite. Genauso unterschiedlich sind die Themen: Gegliedert wird in Liebes Ich, Liebe Welt, Liebe, Freunde, Familie, Herzschmerz, Unerwiderte Liebe, Verrat, Verlust, Danke. Die Autoren dieser Briefe schreiben an sich selbst, an Freunde oder Familie oder an niemanden im Besonderen. Es ist wirklich eine bunte Mischung, die abgedruckt wurde und bestimmt findet auch jeder einen Brief, in dem er sich selbst erkennt. Und das ist das wirklich Schöne an diesem Buch: Es weckt Emotionen und Erinnerungen.

„Ich wollte nur, dass du noch weißt ...: Nie verschickte Briefe“ lässt uns an den Geheimnissen und dem Gefühlsleben anderer Menschen teilhaben und ist eigentlich kein Sammelsurium an Briefen, sondern enthält auf Papier geschriebene, ungeschönte Emotionen. Manche Zeilen sind so süß und amüsant, dass es mich schmunzeln ließ. Manche Zeilen waren so motivierend und hoffnungsvoll, dass ich mir dachte „Ja, genau!“. Andere sind widerrum so herzzerreißend und traurig, dass ich Tränen in den Augen hatte. Ich war wirklich bewegt von diesen Briefen und speziell, die im letzten Viertel gingen mir direkt ins Herz. Das Themenfeld „Verlust“ konnte ich nicht auf einmal lesen, weil ich so berührt und ergriffen war. Wer etwas nah am Wasser gebaut ist, der braucht hier öfter eine Pause. Insgesamt regt aber vieles zum Nachdenken an. Die Botschaft dahinter ist sicher die, dass wir erkennen, nicht allein zu sein und auch andere sich sorgen, hoffen und nicht fehlerfrei sind.

Einen kleinen Kritikpunkt habe ich dennoch, denn wenn man dieses Buch auf einmal durchliest, dann wird einem auffallen wie sich manche Briefe und Aussagen ähneln. Das liegt natürlich daran, dass – wie bereits erwähnt – wir mit unseren Schwierigkeiten und Gefühlen nicht allein sind, aber vielleicht wäre eine breitere Briefauswahl ohne Wiederholungen noch vielfältiger und schöner gewesen. Das ist aber Jammern auf hohem Niveau. Ich fand das Buch und die Idee dahinter trotzdem schön und sollte es eine Fortsetzung geben, dann möchte ich die auch auf jeden Fall lesen.

Fazit:
„Ich wollte nur, dass du noch weißt ...: Nie verschickte Briefe“ ist ein wunderschön gestaltetes, hochwertiges Buch, das mitten ins Herz geht. Zwischen diesen Buchdeckeln verstecken sich viele Gefühle, positiv wie negativ, die einen emotional berührt durch die Seiten blättern lassen. Bestimmt findet sich jeder irgendwo zwischen diesen Buchdeckeln wieder.