#daswarsoschön

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
papierzeiten Avatar

Von

»#ichwillihnberühren«

Ein Mann legt sich neben den Protagonisten, nur mit einer Boxershort bekleidet, um fernzusehen. Nicht irgendein Mann, nein, es ist ausgerechnet sein bester Freund und dazu auch noch derjenige, in den er still und heimlich eine Ewigkeit verliebt ist. Der Drang in ihm, ihn zu berühren wird immer größer, doch die Angst, er würde angeekelt oder überhaupt weggestoßen werden, ist größer. Doch als sich die Anzeichen immer mehr häufen und auch die Yodel-Community „Ich“ ermutigen, kommen die beiden sich langsam näher...

Ehrlich gesagt, wer hier einen hochwertig geschriebenen Roman erwartet, ist falsch. Der Schreibstil ist leicht verständlich zu lesen und es gibt weder Metaphern, noch sonstige stilistische Meisterwerke. Aber!! Das ist überhaupt kein Problem. Für mich hat es den Charme des Buches nur noch realistischer gemacht und nachdem ich angefangen habe zu lesen, konnte ich es nicht mehr aus der Hand legen. Das Buch schrie danach in einem Rutsch gelesen zu werden. Man fieberte mit, man zwang sich dazu, nicht sauer auf „Ich“ zu sein, da er endlich einfach mal etwas machen sollte. Als dann auch noch die Sicht von „Er“ dazu kam, bekam ich mein Grinsen kaum noch aus meinem Gesicht. Viel zu sehr erinnerte mich die Geschichte an mich. Die Geschichte war so ehrlich, „Ich“ gab seine eigene Unsicherheit auch im Nachhinein sehr authentisch wider. Alles in einem habe ich die Figuren und alles, was sie gesagt haben, vollständig abgekauft.

Im Leseeindruck hatte ich bereits erwähnt, dass mir das Cover sehr gut gefällt und als ich es dann in der Hand hielt, wurde ich nicht enttäuscht. Man hat sehr darauf geachtet, einen schlichten, aber Bezugsnahen Hintergrund zu finden. Dass der Yoodel, mit dem alles anfing, über den Klappentext gedruckt wurde, gefällt mir auch sehr gut. Es macht alles einfach echter.

Was mir auch sehr gut gefallen hat, war die Darstellung von Homosexualität in dem Buch. Obwohl sie natürlich ein relevantes Thema war, habe ich mich an keiner Stelle belehrt gefühlt. Mir ging die Angst des OJs sehr nahe und ich habe das Gefühl, nun besser zu verstehen.

Alles in einem bin ich super happy darüber, das Buch gelesen zu haben. Gerade auch, weil es mich sehr oft an mich selbst erinnert hat konnte ich mit „Ich“ mitfühlen, ihn verstehen. Absolute Kaufempfehlung von mir.