Die Welt wird ein bisschen bunter...

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hannaza Avatar

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OJ kennt seinen Kumpel nun seit ca. zwei Jahren und ist in eben diesen verliebt. Unsicherheiten plagen ihn, da er nicht weiß wie dessen Gefühle ihm gegenüber sind. Als sein Kumpel dann eines Abends nur in Boxershorts bekleidet neben ihm liegt und Fernsehen schaut, sucht OJ Zuflucht (und Rat) in der Online-Community „Jodel“.

Als das Buch gestern im Briefkasten lag, habe ich einen zweiten ersten Blick gewagt und ich konnte so schnell nicht wieder aufhören zu lesen. Es liest sich sehr flüssig, was dem Schreibstil und den kurzen und überschaubaren Kapiteln geschuldet ist. Auch die verfassten Jodelbeiträge und Auszüge aus den Whats-App-Chats erlauben einen angenehmen Lesefluss. Durch die Gestaltung nach den sozialen Medien wird das Werk zudem optisch etwas aufgelockert und erlaubt einem die Flucht aus dem Alltag. Die Kapitel setzen sich Stück für Stück wie ein Puzzle zusammen. Es mangelt nicht an Rückblicken, die dieses Puzzle ergänzen.

Ein weiterer Punkt, der gut umgesetzt wurde, ist der, dass trotz Anonymität (Namen erfährt man als Leser nicht) eine Nähe zu den Protagonisten geschaffen wird. Man fiebert regelrecht mit und kann sich problemlos in die Gedanken- und Gefühlswelt hineinversetzen und sich mit ihr identifizieren. Denn egal auf welches Geschlecht man steht, Ungewissheiten und teilweise auch Ängste (grade bei Gefühlen) kennt jeder. Neben den Gefühlen werden zudem noch die gesellschaftlichen Zwänge angesprochen, mit denen Homosexuelle (und andere) in der heutigen Zeit oftmals konfrontiert werden. Dieses Buch leistet einen kleinen Beitrag auf Chancengleichheit und eine buntere Welt.

Ich finde dieses Buch sehr gelungen und kann es nur weiterempfehlen!