Brutal und gefühlvoll.

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wieporzellan Avatar

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Niemand hat mich so schnell wie Nesbo.
Bereits der Auftakt, in all seiner Gewalt, lässt erahnen, wohin der Roman am Ende führen könnte. Wir haben hier irgendwie die klassische Geschwisterbeziehung, in der der Ältere für den Jüngeren einsteht, ihn deckt und eine schützende Funktion auch vor den Eltern einnimmt. Dann passiert etwas, was vielleicht genau in den Rahmen der Erwartungen passt, aber doch etwas anstößt, was vielleicht einen neuen Weg mit sich bringt.

Mit dem Zeitsprung gewinnt die Geschichte an Spannung. Der Bruder kehrt nach anderthalb Jahrzehnten zurück. Ein Unfall hat die familiäre Situation verändert; wie genau der aussah oder wie nicht, steht noch in den Sternen. Wie wird Nesbo diesen Hohlraum füllen? Was ist das Geheimnis, was Roy und seinen kleinen Bruder Carl verbindet? Warum interessieren sich die Dorfbewohner*innen so für Carl und dessen Frau? Was hat Carl zur Rückkehr bewegt und welchen Einfluss wird das auf Roys Leben und Arbeiten haben?

Es verspricht, ein unglaublich spannender Kriminalroman zu werden. Und vermutlich wird es nicht lang dauern, bevor Nesbo seine Brutalität wieder ausleben kann. Obwohl diese gefühlsvolle Seite, die Schilderungen der Geschwisterbeziehung, ihm auch sehr gut steht.