Herzerwärmend

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lunamonique Avatar

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„Im Freibad“ ist der Debütroman von Autorin Libby Page. Eine Begegnung und ein besonderer Treffpunkt ändern Kates Leben.

Kate, Journalistin beim Brixton Chronicle, ist weder beruflich noch privat glücklich und fühlt sich sehr einsam. Für die Zeitung soll sie über die drohende Schließung des Brockwell-Freibads schreiben und lernt die begeisterte Schwimmerin Rosemary kennen. Die 86jährige steckt mit Lebensfreude und Kampfgeist Kate an. Gemeinsam versuchen sie, das Freibad zu retten.

Der Alltag in Brixton und eine zufällige Begegnung lassen Atmosphäre aufkommen. Rosemary hat ein feines Gespür für ihr Gegenüber und erkennt bald Kates schlechte Verfassung. Kates Einsamkeit inmitten von Menschen wirkt sehr bedrückend. Keine Freunde, kein Heimat- und Zuhausegefühl. Niemand ahnt, wie es in Kate aussieht. Das aktuelle Thema „Vereinsamung in einer großen Stadt“ wird berührend umgesetzt. Dank Rosemary und einer kniffeligen Aufgabe ändert sich alles in Kates Leben. Herzerwärmend, ihrer Wandlung zu zuschauen. Rosemary ist eine sympathische, rebellische Schlüssel- und Hauptfigur. Ihre Erinnerungen ermöglichen Rückblicke in glückliche Zeiten mit ihrer großen Liebe George. Die beiden haben den Schalk im Nacken und lassen sich von Verboten nicht abschrecken. Das Freibad als Zentrum wichtiger Geschehnisse ist ein ungewöhnlicher und doch so alltäglicher Handlungsort. Ein bisschen erinnert die Geschichte an die Filmkomödie „Vier Hochzeiten und ein Todesfall“ mit Hugh Grant. Sympathische Nebenfiguren wie Frank und Jermaine untermalen den Unterhaltungswert. Immer mehr Freunde und Bekannte beteiligen sich an der Mission „Freibad“-Rettung. Originelle Ideen fließen ein. Rückschläge und Herausforderungen schweißen Kate und Rosemary zusammen. Es geht um Freundschaft, Zusammenhalt, Liebe und einen offenen Blick auf Umfeld, Chancen und Möglichkeiten. Das Ende lässt sich erahnen. Der Charme der Geschichte hallt noch lange nach. Das „Nachwort der Autorin“ bildet einen informativen und krönenden Abschluss.

Cover und Titel setzen den Inhalt passend in Szene. Sehr gut gewählt sind Details und Farben. Trotz der gelungenen Gestaltung überrascht der Inhalt. „Im Freibad“ ist eine Ode an das Freibad und das Schwimmen, aber auch an eine schicksalhafte Freundschaft und alle Rosemarys und Kates der Welt. Der Roman macht Mut und regt zum Nachdenken an.