Besser als erwartet

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melange Avatar

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Ich habe mich sehr gefreut, als ich "Im Reich des Vampirs" in meinem Briefkasten gefunden habe, wenn ich ehrlich bin, habe ich aber sehr leichte Kost erwartet. Wider Erwarten war das dann doch nicht der Fall.
Zum Inhalt: Der zweite Teil einer Serie über MacKayla Lane, eine junge Amerikanerin, die im ersten Teil erfahren musste, dass sie und ihre Schwester adoptiert waren und keine normalen "All-American-Girls", sondern Sidhe-Seherinnen sind, Mitglieder eines uralten Bundes von Frauen, die Feenwesen sehen können. Dieses erfährt man in einer Zusammenfassung zu Beginn des Buches - sehr gut für Leserinnen, die erst mit dem zweiten Teil einsteigen. Vielleicht ist es für Kenner des ersten Teils öde, dass öfter einmal im Text von den Geschehnissen dort erzählt wird, ich fand es aber sehr gut, da ich mich so in die Geschichte leicht einfinden konnte.
Ein weiterer Pluspunkt war das Miniglossar am Ende des Buches, das ein paar Fachbegriffe der Feenwelt näher erläutert und einige Personen/Wesen vorstellt. In diesem zweiten Teil bewegt sich MacKayla schon sehr gewandt in der Welt der Feen und der Unseelie, an ihrer Seite ein starker Beschützer namens Barrons, der Besitzer eines Buchladens und Jäger nach dem Sinsar Dubh - ein machtvolles Buch, hinter dem auch sämtliche nichtmenschliche Wesen hinterherzujagen scheinen. Sie trifft Malluce wieder, einen Pseudo-Vampir (übrigens der Einzige, der mit dem Titel des Buches von Moning bis jetzt in Zusammenhang steht) und den Lord Master - den Mörder ihrer Schwester, der seltsam mit Jericho verbandelt scheint. Außerdem lernt sie andere Sidhe-Seherinnen kennen. Darunter Rowena, die die mächtigste Frau in diesem Bund zu sein scheint. Wenn ich so oft "scheinen" und im Konjunktiv schreibe, hat das tatsächlich einen Sinn: Dieses Buch lässt vieles im Unklaren und endet mit einem Cliffhanger, der selbst den geneigten Leser verärgert. Ich habe nichts gegen offene Enden, aber auf das nächste Buch muss man doch sehr lange warten, und wenn dann alles komplett im Dunkeln bleibt, macht das "keinen schlanken Fuß".
Zur Gestaltung: Das Cover ist hübsch, hat aber gar nichts mit dem Buchinhalt zu tun - das gefällt mir nicht!
Alles in allem ist dieses Buch flüssig geschrieben, durch die Verweise kann es auch bei neuen Lesern punkten und ich warte (wütend, aber doch sehnsüchtig) auf den nächsten Band.