Besser eine Waffe sein als eine Frau

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sabisteb Avatar

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Band 2 schließt nahtlos an Band 1 an. Seit dem Showdown des ersten Bandes ist eine Woche vergangen und seit Band 1 etwa 4 Tage. Früher konnte MacKayla sich mit zwei Dingen trösten „Ich bin hübsch und meine Eltern lieben mich.“ (S. 13). Nun musste sie sich die Haare schneiden und färben und was ihre Eltern angeht, so wird dieses Vertrauen auf eine harte Probe gestellt.

Nur knapp entgeht Mac einem Mordanschlag durch Fiona, Barrons Ex-Geliebte und übernimmt deren Job im Buchladen. Schnell stellt sie fest, dass sie diese Arbeit tatsächlich mag „Statt betäubenden Alkohol in Gläser zu gießen, schenkte ich fiktionale Stimulans, um den Stress, die Nöte und die Mühen des Lebens zu lindern.“ (S. 106). Mir diesem Job, ist Mac leider auch auf dem silbernen Präsentierteller, so dass ihre Freunde, Familie und Feinde sie schnell und einfach finden können. So tauchen nach und nach ihr Vater, O’Bannions fieser Bruder, V‘lan und eine Abgesandte der Sidhe Seherinnen bei ihr auf.

Von Mackaylas ehemals beschaulichem Leben, welches sich um Mode, Jungs und Nalgellack drehte ist kaum noch etwas übrig außer netten, undurchsichtigen Jungs, und für die hat sie einfach keine Zeit mehr. Sie ist verstrickt in undurchsichtige Allianzen, von denen sie keiner wirklich trauen kann. Jeder will sie und ihre Fähigkeiten für sich nutzen, ohne ihr zu erklären was wirklich vor sich geht, und Mac muss entscheiden, wem sie noch am ehesten traut. Sie muss lernen, dass es kein schwarz oder weiß gibt, sondern nur unterschiedliche Töne von grau, und dass der Seelie V’lan noch am ehesten der Kategorie gut angehört, macht es nicht gerade unkomplizierter für sie.

Nachdem Mallucé Mac foltert und ihr sein Geheimnis der Kraft und schnellen Regeneration verrät beginnt Macs dunkle Seite langsam die Oberhand zu gewinnen. Sie will Mallucé persönlich, mit eigenen Händen töten, etwas was die alte Mac nie getan hätte. In der Stunde der größten Not muss sie eine Entscheidung treffen: Leben und ihre Sidheseherinnenfähigkeiten verlieren oder sterben.

Wie auch schon bei Band 1 ist der Titel irreführend. Offiziell gibt es noch keinen echten Vampir in diesen Büchern, auch wenn sich die Hinweise häufen, dass Barrons einer sein könnte (S. 302).

Die Autorin versteht es wunderbar Macs Beweggründe darzulegen und ihre Zerrissenheit, wem sie trauen kann. Die Charaktere haben Ecken und Kanten und sind weder gut noch böse, sondern handeln gemäß ihrer Beweggründe, welche sie selber gut finden, die aber nicht unbedingt gut sein müssen. Genau wie Mac tappt der Leser im Dunkeln und weiß nicht, wem er trauen kann. Neue und interessante Personen haben in diesem Band die Bühne betreten und das Netz der Intrigen wird komplizierter und gefährlicher.