Erbarmungsloses Schicksal

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
goia1983 Avatar

Von

Welche Optionen hat man als alleinerziehende, totkranke Mutter ohne greifbare Familie seinem Kind eine glückliche Kindheit zu sichern?

Sandra Pearson lebt mit ihrer achtjährigen Tochter Jessica in Berlin als sie erfährt, dass sie Krebs und nur noch eine Lebenserwartung von sechs Monaten hat. Obwohl sie schon Jahre keinen Kontakt zu ihren Großeltern in England hat, bei denen sie aufgewachsen ist, packt sie, bereits schwer von der Krankheit mitgenommen, ihre wenigen Habseligkeiten und fliegt nach Bristol. Aber ihre Großeltern sind genauso reserviert und kritisch, wie Sandra es aus ihrer Kindheit und Jugend in Erinnerung hat. Zum Glück trifft Sandra ihre beste Freundin Gwynn nach 13 Jahren ohne Kontakt wieder und die beiden suchen nach einer Lösung für Jessicas Unterbringung. Für Sandra ist eine Pflegefamilie die perfekte und auch einzige Option, aber findet sie die Richtige?

Das Buch ist mitreisend geschrieben. Ich konnte es kaum ablegen, obwohl es mir ab und zu zu viele Extreme waren. Sandra ist nicht nur krank, sondern Jessica ist bei einer Vergewaltigung entstanden, die mit Messerstichen endete, sie war obdachlos, ihre Mutter hat sie als Kind bei den Großeltern zurückgelassen, nachdem sich die Eltern getrennt hatten und das war noch nicht alles. Auch in die positive Richtung gibt es diese Ausschläge wie z.B. ihren überdurchschnittlich großzügigen Gönner. Von Anfang an bindet einen der Autor an die Protagonisten und man kann nicht anders als mitzufühlen. Besonders bei Jessica ging es mir so, wenn sie z.B. die Auswirkungen des Krebses miterleben muss. Ihre Hilflosigkeit, Angst, Traurigkeit und auch Wut sind greifbar. Das Buch hat sehr viele Facetten, neben Krankheit und Tod, geht es auch um Hoffnung, Familie, Freundschaft, Glück und Liebe.

Trotz der kleinen Einschränkung habe ich das Buch sehr gerne gelesen.