Hoffnung in Cornwall

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yellowdog Avatar

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Das Buch „Im Strudel des Schicksals“ erschien im Eigenverlag, reiht sich ein in das Genre Frauenliteratur und wurde nach Fertigstellung offensichtlich nicht mehr gekürzt. Die Handlung ist etwas langgezogen, Gleichzeitig sind entscheidende Passagen zu schnell und oberflächlich gestaltet.
Kürzungen hätten gut getan, dann wären einige Wiederholungen entfallen.

Die Engländerin Karin lebt mit ihrer 10jährigen Tochter Jessica in Berlin. Eine Krebserkrankung (der Arzt gibt ihr nur noch 6 Monate zu leben) lässt sie in ihre Not nach 10 Jahren erstmals zurück nach England fliegen.

Es ist eine anrührende Geschichte, die aber auch entsprechend auf die Tränendrüse drückt und so ganz kann ich manche Aspekte nicht glauben. Zum Beispiel, dass die angeblich tödlich verlaufende Krebserkrankung der leidenden Protagonistin weder in Frage gestellt wird noch irgendwie behandelt.
Die kleine Jessica wird als süß und fröhlich charakterisiert, dabei ist es doch entscheidend aus der gewohnten Umgebung herausgerissen zu werden und das Leiden ihrer Mutter hautnah zu verfolgen. Doch sie scheint das gut wegstecken zu können. Das finde ich nicht so ganz realistisch.

Dass die Handlung in England angesiedelt wird, ist reizvoll, aber ich hätte mir detailliertere Beschreibungen der Umgebung gewünscht. Das wird dann praktisch durch Fotos auf https://im-strudel-des-schicksals.de/ nachgeliefert.

Es gibt noch ein paar Ungereimtheiten, z.B. mit der absurden Verfolgung Sandras durch einen bärtigen Mann oder der leicht mystische Touch, aber da möchte ich nicht ins Detail gehen.

Für das Buch spricht der Einfallsreichtum, auch wenn leider nicht alles konsequent weitergeführt wird.
Man kann dem Roman letztlich eine ausgezeichnete Lesbarkeit attestieren.
Wenn man über den Plot besser nicht zu viel nachdenkt, ist er unterhaltsam.