So gar nicht hygge …
Ein bis zwei Dinge waren schon klar, bevor es an die Lektüre von Sara Strömbergs „Im Unterholz“ ging: Es ist ein skandinavischer Krimi und damit in der Regel nichts für Zartbesaitete. So in etwa sollte es auch kommen … denn schon nach den ersten Seiten und der Beschreibung eines erlegten Elchs stellte sich erste Übelkeit ein. Doch es ging weiter: Denn während man sich im Skiort Åre langsam auf die Wintersaison einstimmt, geht es woanders so gar nicht hygge zu, denn ähnlich wie dem Elch erging es einer grausam ermordeten Frau. Das reißt die ehemalige Journalistin Vera Bergström aus ihrer auch so gar nicht hyggen Situation, als nämlich ihr ehemaliger Chefredakteur sie bittet, den Fall journalistisch aufzuarbeiten. Schon bald steckt Vera tief in Ermittlungen, die beunruhigender kaum sein könnten …
Die Idee, Journalisten zu Ermittlern „umzufunktionieren“, ist so neu nicht, doch sie funktioniert immer wieder, so auch hier – mit dem Schwenk, den die Protagonistin zusätzlich gemacht hat: Verlassen von ihrem Mann, umgeschult zur Lehrerin vegetiert sie mehr dahin, bis sie durch die Recherchen im Fall der Toten wieder Boden unter die Füße bekommt, der ihr droht, gleich wieder verlorenzugehen. Dabei wirkt ihre Situation recht authentisch, da eine mit ihren Wechseljahren ohnehin hadernde Frau vom Mann verlassen nach Neuorientierung sucht. Darüber hinaus gehört sie zur kantigeren Sorte Figuren, weshalb es ein cleverer Schachzug der Autorin ist, die Geschichte abgesehen von kurzen Rückblenden in die Geschichte des Opfers aus Veras Perspektive zu erzählen. Auch dass Menschen aus ihrem Umfeld mit dem Opfer zu tun hatten – erklärt ihre Involviertheit, was sie geradezu besessen vorgehen lässt. Das wiederum macht sie sympathisch bzw. gerade nicht, weil sie so gar keine Grenzen mehr zu kennen scheint. Die Handlung kommt anfangs langsam in Gang, geht es doch zunächst um Veras Situation, wobei Strömberg auch da schon erste Fakten zur Ermordeten in Form von Erzählungen/Gerüchten einfließen lässt. Anfänglich waren mir Geschichte und Sprache etwas zu flach, doch die Autorin lässt gerade in puncto Sprache die Geschichte eine Wendung nehmen, denn am Rande lässt sie Vera auch mal über Sprache „philosophieren“ (wie etwa über die Verwendung der beiden Konjunktive). Für mich war das Setting interessant, da ich schon mal in der Gegend war und mich dorthin zurückversetzt fühlte, anderen dürften Landschafts- und ähnliche Schilderungen als bloße Längen scheinen. Auch wenn es Längen gab und Vera partiell nervig war, reichen die positiven Aspekte, die 3,5 Sterne aufzurunden.
Die Idee, Journalisten zu Ermittlern „umzufunktionieren“, ist so neu nicht, doch sie funktioniert immer wieder, so auch hier – mit dem Schwenk, den die Protagonistin zusätzlich gemacht hat: Verlassen von ihrem Mann, umgeschult zur Lehrerin vegetiert sie mehr dahin, bis sie durch die Recherchen im Fall der Toten wieder Boden unter die Füße bekommt, der ihr droht, gleich wieder verlorenzugehen. Dabei wirkt ihre Situation recht authentisch, da eine mit ihren Wechseljahren ohnehin hadernde Frau vom Mann verlassen nach Neuorientierung sucht. Darüber hinaus gehört sie zur kantigeren Sorte Figuren, weshalb es ein cleverer Schachzug der Autorin ist, die Geschichte abgesehen von kurzen Rückblenden in die Geschichte des Opfers aus Veras Perspektive zu erzählen. Auch dass Menschen aus ihrem Umfeld mit dem Opfer zu tun hatten – erklärt ihre Involviertheit, was sie geradezu besessen vorgehen lässt. Das wiederum macht sie sympathisch bzw. gerade nicht, weil sie so gar keine Grenzen mehr zu kennen scheint. Die Handlung kommt anfangs langsam in Gang, geht es doch zunächst um Veras Situation, wobei Strömberg auch da schon erste Fakten zur Ermordeten in Form von Erzählungen/Gerüchten einfließen lässt. Anfänglich waren mir Geschichte und Sprache etwas zu flach, doch die Autorin lässt gerade in puncto Sprache die Geschichte eine Wendung nehmen, denn am Rande lässt sie Vera auch mal über Sprache „philosophieren“ (wie etwa über die Verwendung der beiden Konjunktive). Für mich war das Setting interessant, da ich schon mal in der Gegend war und mich dorthin zurückversetzt fühlte, anderen dürften Landschafts- und ähnliche Schilderungen als bloße Längen scheinen. Auch wenn es Längen gab und Vera partiell nervig war, reichen die positiven Aspekte, die 3,5 Sterne aufzurunden.