Wenn Eltern komisch werden

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
lese-esel Avatar

Von

"Pubertät ist, wenn die Eltern komisch werden" - an diesen Ausspruch unseres Kinderarztes musste ich die ganze Zeit denken, als ich das Buch von Kathrin Schrocke gelesen habe.
Die Welt von Karl steht Kopf. Und zwar seine Umwelt - nicht seine emotionale Welt, die im Moment eher erträglich ist und deren Fehler gegenüber dem Verhalten seiner Umwelt eher zu vernachlässigen sind.
Auf geschickte und auf "typisch Leben" Art taumelt Karl durch seinen Alltag bestehend aus Schule, Elternhaus, Oma und erster Liebe. Irgendwie schafft er den Drahtseilakt, alles miteinander zu verbinden und irgendwie unter einen Hut zu bekommen. Dabei bleibt zwar das Smartphone kurzzeitig auf der Strecke und er muss das Festnetztelefon benutzen - welch eine Schmach - doch irgendwie geht das Leben weiter und notfalls könnte man auf Vorgehensweisen der Steinzeit zurückgreifen und einen richtigen Brief schreiben (was man in der Schule gelernt hat!!!!). Doch bevor er auch nur zum Briefpapier greifen kann, haben die Eltern Mist gebaut und er findet sich in vertauschten Rollen wieder. Sein Vater braucht Geld und seine Mutter Nachhilfe in Sachen Playlist.
Doch auch wenn alles drunter und drüber geht, am Ende passt wieder alles und Karl darf in Ruhe pubertieren.
Ein wunderbar einfühlsamer Roman über die Zwänge und Nöte eines "Pubertiers" in einer aus den Fugen geratenen Welt.