Etwas zwiegespalten, letztendlich aber überzeugt

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jadranka.loves.books Avatar

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Chloe Gong hat mit Immortal Longings einen actiongeladenen und düsteren Roman geschaffen, der Fantasy, Spannung und Romance miteinander verknüpft. Doch für mich war es ein Werk, das mich emotional erst sehr spät abholen konnte.
Die Welt, die Gong hier entwirft, ist faszinierend und originell: Die Stadt San-Er mit ihrer gefährlichen, lebendigen Atmosphäre und der einzigartigen magischen Fähigkeit, zwischen Körpern hin- und herspringen zu können, ist ein echtes Highlight. Dieses Konzept bietet so viele Möglichkeiten und war für mich einer der spannendsten Aspekte des Buches. Doch leider hatte ich Schwierigkeiten, direkt in die Handlung hineinzufinden.

Gerade zu Beginn fiel es mir schwer, den roten Faden der Geschichte zu erkennen. Die tödlichen Spiele im Stil von The Hunger Games wirkten auf mich zunächst wenig nachvollziehbar, und ich konnte lange nicht ganz verstehen, warum dieser Wettkampf eine so zentrale Rolle spielt. Die Verknüpfung von Callas persönlichem Ziel – der Sturz ihres Onkels, des Königs – mit dem brutalen Wettbewerb wurde erst im späteren Verlauf klarer.

Erst im letzten Drittel des Buches begann die Geschichte für mich richtig zu greifen. Die Entwicklung der Charaktere, insbesondere die Dynamik zwischen Calla und Anton, nahm an Tiefe zu, und ich konnte endlich eine Verbindung zu den beiden Protagonisten aufbauen. Ihre moralischen Konflikte und die schwelende, aber gefährliche Verbindung zwischen ihnen verliehen der Story emotionale Wucht.

Das Finale war dann spannend und mitreißend, sodass ich richtig mitfieberte. Der Cliffhanger am Ende hat mich neugierig gemacht und lässt mich trotz der anfänglichen Schwierigkeiten auf die Fortsetzung hoffen. Chloe Gong beweist hier einmal mehr, dass sie meisterhaft emotionale Verstrickungen und überraschende Wendungen inszenieren kann.

Immortal Longings ist für Fans von düsteren Fantasy-Romanen und Enemies to Lovers-Geschichten definitiv einen Blick wert. Allerdings erfordert es Geduld, bis die Geschichte ihr volles Potenzial entfaltet. Wer dranbleibt, wird vor allem im letzten Drittel mit Spannung und einer intensiven Emotionalität belohnt.