Atmosphärischer, mitreißender Segeltörn

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
alina_liest07 Avatar

Von

Der Anwalt Andreas und seine Frau Caroline begeben sich zusammen mit Andreas' Protegé aus dessen Kanzlei und dessen Freundin Tanja auf einen irgendwo zwischen Urlaub und Arbeitstrip liegendem Segeltörn im sommerlichen Schweden. Begleitet werden sie dabei von den mysteriösen und zurückgezogenen Skipper Eric. Nach und nach bröckelt jedoch die Fassade und es kommen Spannungen und Probleme ans Licht - und das soll nicht die einzige Gefahr bleiben.

Erzählt aus den unterschiedlichen Perspektiven der vier Segelteilnehmer, schafft es Kristina Hauff scheinbar mühelos ein atmosphärisches und stimmungsvolles Bild, sowie eine subtile Spannung zu erschaffen, die sich im Laufe immer weiter aufbaut. Die zahlreichen Beschreibungen der schwedischen Küstenlandschaft mit seinen vielen kleinen Inseln und den Schären sind dabei sehr gelungen und machen Lust auf einen eigenen Trip in diese Region.

Im Laufe des Roman entwickelt es sich immer mehr zu einem Kammerspiel auf See bezoehungswiese an Board. Zwischen den fünf Menschen und all ihren gesagten und ungesagten Wünschen, Provokationen und Verfehlungen braut sich auf engstem Raum ein Unglück zusammen.
Durch die kurzen Kapitel und wechselnden Perspektiven erschafft die Autorin eine temporeiche und mitreißende Geschichte, die ich in wenigen Stunden verschlungen habe. Dabei sind nicht alle Charakter sympathisch, im Gegenteil, sie sind durch und durch von Zweifeln und geheimen Bedürfnissen geplagt. Auch das macht „In blaukalter Tiefe“ aus.

Vor allem zum Ende hin kamen mir einige Geschehnisse und Charakterentwicklungen doch etwas überhastet vor und auch das Ende hat mich nicht hundertprozentig überzeugen können.
Nichtsdestotrotz hat mich „In blaukalter Tiefe“ wunderbar unterhalten und für einige Stunden auf einen spannenden Segeltörn versetzt - von mir gibts dafür eine Leseempfehlung.