Guter, spannender Thriller mit Stärken und Schwächen

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soetom Avatar

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Das Buch beginnt wie ein Nachfolger der wirklich guten TV-Serie "Countdown Copenhagen", und dreht dann in die Geschichte von einem Cousin von Harry Hole. Dabei wirkt es aber immer authentisch und nicht wie ein Abklatsch - bis auf wenige Szenen, in denen der Kommissar in Harry-Hole-Manier einen Drogen-Absturz hat. Die haben mich irgendwann schon bei Hole genervt...

Auf jeden Fall ist die Geschichte fesselnd geschrieben und die Charaktere vielschichtig und liebenswert beschrieben, so dass man mitfiebert und mitleidet.

Leider fand ich das Ende und den roten Faden um Islamisten arg konstruiert. Die ganze Geschichte hätte auch mit "normalen" Drogenbanden oder sonstigem kriminellem Milieu funktioniert und wirkte auf mich so nach krampfhafter Aktualität, um im Marketing etwas zu haben, womit sich das Buch verkaufen lässt.
Auch gelingt es zum Schluss nicht mehr so gut wie die meiste Zeit, dass ich als Leser zwar merke, dass es ein Buch aus einer Reihe ist und eine Vorgeschichte hat, aber mich das nie im Lesen behindert hat. Irgendwie wirkte auch der Anschluss an die vorherigen Bücher am Ende konstruiert und sperrig. Vielleicht aber auch nur, weil ich sie nicht kannte.

Doch trotz der beiden Minus-Punkte in der B-Note, war die Story für mich wirklich gute Unterhaltung!