Sex and crime

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murksy Avatar

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Zack Herry ist im fünften Buch der Reihe immer noch auf der Suche nach seiner Identität. Die brennende Frage, wer seine Familie ist, muss aber zurückgestellt werden, als ein junges Mädchen in einer U-Bahnstation ein Massaker anrichtet und Zack das Mädchen erschießen muss. Und als ob das seine Welt nicht schon genug beschäftigen würde, wird eine brutal zugerichtete Leiche gefunden. Dies ist der Auftakt zu einer actionreichen und blutigen Jagd.
Nun ja, ich versuche möglichst wenig vom Inhalt preiszugeben. Schließlich gibt es Fans, die sehnsüchtig auf den neuen Band gewartet haben. Für meinen Geschmack allerdings ist das Buch zu unglaubwürdig und zu sehr mit Klischees behaftet. Zack hat mehr Sex als James Bond und scheint auch nicht allzu wählerisch zu sein, was seine Partnerinnen betrifft. Dass er auch noch ab und zu den Drogen verfällt und Kontakte ins kriminelle Milieu hat, scheint bei heutigen Thrillern fast schon zum Standard zu gehören. Der krude Mix aus Drogensumpf und Terrorismus wird abgerundet durch übliche Schemata: Einzelkämpferhandlungen der Polizisten, übertriebener Action mit so manchen Logiklücken und Brutalität (in diesem Fall muss mal wieder der oft zitierte Blutadler herhalten). Dass unser "Held" auch noch seinen kriminellen Freund in die Ermittlungen einbezieht versteht sich von selbst. Man kann nur hoffen, dass weder in Schweden noch sonst wo solche Polizisten ihren Dienst versehen und dabei auch noch von der Obrigkeit gedeckt werden. Um sich schießende blinde Polizisten, die auch noch in Außeneinsätzen teilnehmen steigern das Ganze teilweise ins Lachhafte. Unser (natürlich) motorradfahrender Zack (und es ist natürlich eine Hayabusa!) schwankt in dieser Melange immer wieder zwischen besorgtem Gewissen und rachesüchtigen Mordgedanken. Ähnlich geht es auch mir als Leser. Die Grundstory ist gut aufgebaut, raffinierte Wendungen machen das Ganze reizvoll. Doch die genannten Kritikpunkte lassen das Actionrührstück leider etwas ausarten. Zuviel des Guten, leider.