Wenn das Leben plötzlich Kopf steht

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amadea Avatar

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Was mit einer schweren Grippe beginnt, endet in einer Katastrophe.

Karin, die Verlobte von Tom Malmquist, wird in der 33. Schwangerschaftswoche mit dem Verdacht auf Lungenentzündung ins Krankenhaus eingeliefert. Die niederschmetternde Diagnose der Ärzte lautet: Akute Leukämie. Um so schnell als möglich mit der Chemotherapie zu beginnen, muss der Körper entlastet werden. Karin wird verlegt und der Kaiserschnitt vorbereitet...

Diese Leseprobe lässt einem nicht mehr los, bis man die letzte Seite gelesen hat. Nüchterne, teils sehr knappe Sätze entwickeln eine unglaubliche Sogwirkung. Das Unheil wirft seine Schatten voraus. Der Kloss im Hals wird immer größer. Die Augen feucht.

„Der Tod gehört zum Leben, sagen wir,
doch als er kam, der Tod,
da war er fremd.
Der Tod kam als Erlöser, sagen wir,
doch als er kam, der Tod,
da riss er neue Wunden.
Der Tod kam plötzlich, sagen wir,
er überfiel uns wie ein Räuber,
und was er hinterließ, der Tod,
sind Tränen, Wut, Entsetzen und Betroffenheit.
Der Tod gehört zum Leben, sagen wir,
doch jetzt,
jetzt, wo er da ist, dieser Tod,
da haben ganz gewohnte Worte
plötzlich einen neuen Klang.
Der Tod gehört zum Leben, sagen wir
Das stimmt!
Und dennoch bleiben Fragen.
Viele Fragen.“


Für mich als Leserin stellt sich jetzt die Frage, wie man mit einem solchen Schicksalsschlag fertig wird, bei dem Abschied und Neubeginn derart grausam beieinander liegen.


Mit stillem Gruß
Amadea