Traurige Geschichte, aber schlechte Umsetzung

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kathitintenkleks Avatar

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Das Buch handelt von dem Paar Karin und Tom, sowie deren Eltern. Tom und Karin sind seit 10 Jahren ein Paar und erwarten ihr erstes Kind. Kurz vor der Geburt kommt Karin in ein Krankenhaus und stirbt an ihrer Krankheit. Tom schreibt darüber, wie seine Tochter Livia geboren wird und wie er die Zeit nach Karins Tod erlebt. Die tiefe Traurigkeit und die Verluste prägen die Handlung.
Im ersten Teil berichtet Tom vom Krankenhaus, Karins Krankheiten und den Problemen, die es dortbgibt. Außerdem greifen die Familien und Freunde helfend ein und stehen ihm zur Seite. Er beschreibt, wie Livia geboren wird und wie schwer es ist, sowohl Livia, als auch Karin gerecht zu werden.
Anschließend folgt ein Abschnitt über Tom und Livias Zeit Zuhause, die in vielen Rückblicken auch erzählt, wie Livias Eltern sich kennen gelernt haben. Die Beerdigung Karins muss organisiert werden und die Ämter stellen sich bei der Anerkennung von Toms Vaterschaft quer. Alles wird davon überschattet, dass es auch Toms Vater immer schlechter geht.

Das Buch spricht ein zentrales Thema der heutigen Zeit an, die Schwierigkeiten,vor denen alleinerziehende Eltern stehen. Insgesamt ist die Handlung sehr schlüssig, auch wenn ich Toms Verhalten Karins Eltern im Krankenhaus gegenüber nicht verstehen kann. Sie bitten ihn darum, Karin sehen zu dürfen, doch Tom erlaubt es ihnen nicht. Das finde ich doch eine sehr harte Haltung Eltern gegenüber. Außerdem wirken Tom und Karins Unterhaltungen von früher oft lieblos und ich habe das Gefühl, dass Tom oft mit Karin überfordert ist. Daher entsteht für mich das Gesamtbild einer problembeladenen Beziehung. Insgesamt sind Toms Handlungen und Gefühle doch sehr gut nachvollziehbar.

Schrecklich finde ich allerdings Toms Art zu schreiben. Zu Beginn des Buches gibt es eine Aneinanderreihung medizinischer Fachausdrücke ohne weitere Erklärungen dazu. Die ich mir für's Verständnis jedoch gewünscht hätte. Außerdem finde ich die Art ohne Absätze und Anführungszeichen für wörtliche Rede zu schreiben unangenehm. Ich musste mich beim Lesen viel stärker konzentrieren, um nachvollziehen zu können, wer spricht. Die Sätze fließen einfach ineinander über. Dadurch verschwimmen auch die Grenzen zwischen Gegenwart und Vergangenheit, was mir nicht gefallen hat.

Alles in allem fand ich die Handlung sehr ergreifend und auch nachvollziehbar, dass Tom sich auf diesem Weg mit seinem Verlust auseinander setzt. Allerdings hat mir die sprachliche Umsetzung gar nicht gefallen.