Geheimnisvolles Vivarias

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sabiene Avatar

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Der Kriminalroman in tiefen Schluchten von Anne Chaplet schafft es, durch seine Schilderungen der Landschaft und der Gerüche sowie der Beschreibungen der Personen ein Bild Südfrankreichs zu zeichnen, so daß der Leser sich in diese hineinversetzt fühlt.
Die Person Toris wird langsam in die Handlung eingeführt, durch jeden weiteren Einwohner wird ein Stückchen mehr von Toris Geschichte erzählt.
Das das Verschwinden des Holländers Adriaan zu Beginn der Geschichte niemanden groß interessiert, erscheint wenig seltsam in einer touristischen Gegend, und das lediglich Tori als Zugezogene mit zu viel Tagesfreizeit aufgrund ihres Witwendaseins sowie der Geschichte ihres Mannes Nachforschungen anstellt, ist ebenfalls glaubhaft.
Stellenweise zogen sich die Schilderungen zur Geschichte der Hugenotten etwas in die Länge im ersten Drittel des Buches, am Ende waren jedoch gerade diese Ausschweifungen notwendig, der Aufklärung des Falles zu folgen.
Die Geschichte ist stimmig, das Ende ist glaubhaft und ohne offene Fragen gelöst, und die bestehende Dorfgemeinschaft kann so tatsächliche existieren.

Die Autorin hat einen sehr angenehmen Schreibstil, und die einzelnen Kapitel und Unterkapitel sind von der Einteilung her sehr gut gewählt.
Die einzelnen Charaktere werden einfühlsam geschildert und man kann sich vorstellen, daß dieses Dorf noch weitere Geschichten zu bieten hat.

Das Taschenbuch liegt aufgrund seines glatten Einbands gut in der Hand, daß Cover greift mit seinem dunklen Punkt welcher auf Vorder- und Rückseite erscheint, unaufdringlich das Thema Höhlen und Grotten auf, während die Landschaft Südfrankreichs im Vordergrund des Covers steht.

Insgesamt ein rundum gelungener Kriminalroman, welcher jedoch Zeit zum Lesen benötigt, zum nur nebenbei Lesen ist er zu schade.