Die Macht der Worte

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evva91 Avatar

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Paris 1958: Ingeborg Bachmann, die berühmte Lyrikerin, und Max Frisch, der bekannte Schweizer Dramatiker, begegnen sich in der Stadt der Liebe das erste Mal. Beide fühlen sich schnell zueinander hingezogen, doch ihre Art der Liebe unterscheidet sich grundlegend. Ingeborg ist zaghaft und ist noch nicht über die Trennung von ihrem Geliebten Paul Celan hinweg, während Max sich Hals über Kopf verliebt und aus seiner Zuneigung keinen Hehl macht, obwohl er noch nicht von seiner Frau Trudy geschieden ist und nur in Trennung lebt. Trotzdem wagen sie den Schritt und lassen sich erst auf eine Affäre ein, die sich schließlich zu einer richtigen Beziehung entwicklt. Aber immer stehen Paul Celan und andere Verehrer zwischen den beiden, sodass Max sich immer wieder in seiner Eifersucht versteigt und die Beziehung vergiftet...

"Die Liebe war unerträglich. Sie erwartete nichts, forderte nichts und schenkte nichts. Sie ließ sich nicht einfrieden, hegen und mit Gefühlen bepflanzen, sondern trat über die Grenzen."

Dieses Zitat ist mir lange im Kopf geblieben und beschreibt die Beziehung der beiden berühmten Literaten sehr gut. Bettina Storks hat es geschafft, mir die beiden Autoren näher zu bringen, denn bisher wusste ich eher weniger über sie, einzig Homo Faber von Max Frisch habe ich bereits gelesen. Sie bindet viele Zitate der Hauptpersonen in den Text ein, was noch mehr Nähe schafft und zeigt, wie die beiden gedacht und geschrieben haben. Die Recherche der Autorin war sehr umfangreich und spiegelt sich während des gesamten Romanes wider. Leider konnte mich das Buch nicht so sehr fesseln, wie ich es mir gewünscht hätte und ich habe mich beim Lesen immer wieder ablenken lassen und so auf viele kleine Etappen gelesen, was eher untypisch für mich ist.