Eine Hommage an zwei Literaturikonen

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Wer kennt sie nicht, die großen Werke des Max Frisch oder auch die Gedichte einer Ingeborg Bachmann, sind sie doch aus keinem Lehrplan wegzudenken, so sehr haben sie mit ihren Worten die Literatur der Nachkriegszeit geprägt. Über die Menschen aber weiß man wenig, zumindest erging es mir so – bis zu diesem Roman.
Wer Bettina Storks Bücher kennt, weiß, dass sie nicht nur eine Meisterin der Wortbilder ist, sondern auch sehr viel Wert auf Recherche legt. Die Liebe zum Detail ist in jedem Satz deutlich herauszulesen, was einen noch tiefer in die Thematik hineingleiten lässt. Erzählt wird die leidenschaftliche, überaus intensive, aber auch oftmals tragische Liebesgeschichte zweier Literaturgrößen, die zwar durchaus bekannt war, dennoch aber im Verborgenen gelebt wurde. Zwei Menschen, die im Grunde vom Wesen nicht unterschiedlicher sein könnten, verlieben sich Hals über Kopf ineinander und erleben daraufhin eine unglaublich intensive Zeit voller Höhen und Tiefen, Glück, Verzweiflung und auch einigen Kränkungen. Geschildert bekommen wir die Geschichte aus zwei Perspektiven, die beide unglaublich authentisch wirken, da die Erzählstimme immer wieder wechselt und man tatsächlich das Gefühl hat, Ingeborg oder Max würden uns an ihren Gedanken und Emotionen teilhaben lassen.
Mich hat die Lektüre überaus begeistert, die poetische Sprache, die Tiefe, der schonungslose Einblick in die Seelen der beiden Künstler, auch wenn ich persönlich wahrscheinlich schon viel früher die Reißleine gezogen hätte.
Ein großartiges Werk einer wundervollen und einfühlsamen Autorin über zwei Menschen, die mit ihren Worten Geschichte geschrieben haben.