Intensive Gefühle

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Es ist ein Wagnis, einen Roman zu schreiben über eine der interessantesten Beziehungen der deutschen Nachkriegsliteratur. Bachmann und Frisch, beide schon hochgelobte, bekannte Schriftsteller lernen sich 1959 in Paris kennen und verlieben sich sofort leidenschaftlich ineinander, dabei könnten sie unterschiedlich kaum sein sowohl in ihrer Arbeitsweise wie auch in ihrem Alltagsleben. Er ist sehr strukuriert und gut organisiert, naturverbunden, eher bürgerlich, bodenständig. Sie ist spontan, chaotisch, freiheitsliebend, eher glamourös. Beide haben einen Anspruch an ihre Liebe, die einen utopischen Zug hat. "Wir wollten die Welt umdenken, das Paar vor allen Paaren sein." Fünf Jahre lieben und quälen sie sich auf intensive, ruinöse Weise, leben in der Schweiz und in Rom zerrissen zwischen Freiheitsanspruch und Eifersucht, bis sich Frisch trennt, eine neue Beziehung eingeht und eine von Alkohol- und Tablettensucht kranke Schriftstellerin hinterlässt. Die Literaturwissenschaftlerin Storks, die über Bachmann promoviert hat, macht den Versuch, diese außergewühnliche Beziehung zu beschreiben und es gelingt ihr auf faszinierende Weise. Es ist ein fantastischer Roman geworden, der eindrucksvoll und sensibel die schwierige, aber leidenschaftliche Liebe erfasst und gleichzeitig einen Einblick in die literarischen Schreibweisen vermittelt. Für literarisch Interessierte ein grandioses Werk.