Stimmt nachdenklich

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elkev Avatar

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Die Liebesbeziehung zwischen diesen beiden Größen der Weltliteratur beginnt die Autorin in ihrem Roman 1958 und lässt ihn im Jahr 1990 im Tessin, der südlichen Schweiz enden. Ingeborg war zu diesem Zeitpunkt bereits seit 17 Jahren nicht mehr am Leben. Bettina Sorks schildert abwechselnd, einfühlsam und nachvollziehbar die verschiedenartigen Sichtweisen und Gefühlslagen dieser Liebesbeziehung aus Sicht beider Protagonisten. Der flüssige Schreibstil, in den die gut recherchierten, geschichtlichen Informationen eingebettet sind, macht das Lesen zu einem Vergnügen. Wer tiefgründiger über die Liebe und die Ausgestaltung ihrer in Bezug auf Alltagstauglichkeit, Erwartungshaltungen, Verrat, Grenzüberschreitungen und ihre nach sich ziehenden Konsequenzen nachdenken möchte, kann hier Antworten für sich finden oder es einfach nur bedauern, dass wir Menschen gerade dort scheitern, wo wir für einen kurzen Moment glaubten Vertrauen und Heimat finden zu können. Wie unterschiedlich dürfen Liebende sein, ohne, dass sie das gefährden, was sie als so liebenswert an ihrem Gegenüber erachten? Wo sollte und muss das Ego schweigen, um zu bewahren und zu erhalten, was so unschätzbar kostbar ist? Tatsächlich lässt sich anhand der Fehler anderer und deren Beschreibung auch etwas lernen.