Sehr gut, aber unglaublich krass!

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holzfrieden Avatar

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„ Das Institut für gute Mütter“ ist ein wirklich originell erdachtes Buch, das, je weiter man liest, erschreckend und topaktuell ist. Es gibt so viele Mütter und Väter, die mit ihren kleinen Kindern überfordert sind. Es gibt durchaus auch Eltern, die ihre kleinen Kinder allein lassen, obwohl sie wissen, dass es falsch ist. Und es gibt viele Kinder, die verwahrlost aufwachsen. Das ist hier aber nicht das eigentliche Thema . In diesem Buch geht es um eine Mutter, die ihr Kind wirklich liebt, und eine furchtbare Strafe dafür erfahren muss, dass sie ihre kleine Tochter kurz allein gelassen hat. Die künstliche Intelligenz ist nicht nur in diesem Buch erschreckend, sie findet sich auch in unserem Alltag wieder und ist nicht immer positiv zu beurteilen, denn wir wissen einfach zu wenig über sie. Viele Dystopien sind mittlerweile wahr geworden, die in diesem Buch beschriebene ist gar nicht so abwegig. Ich fühlte mich sofort an „Der Report der Magd“ von Margret Atwood erinnert. Dieses Erstlingswerk finde ich fast genauso großartig. Großartig und erschreckend und hoffentlich in seiner Gänze nie in der Realität von Demokratien zu finden. Für autoritäre Systeme kann ich mir die Handlung durch aus auch jetzt schon vorstellen.

„Hier steht, Sie sind wegen Vernachlässigung und Aussetzung hier.“ „Das muss ein Irrtum sein.“ „Oh nein, vollkommen unmöglich. Uns unterlaufen hier keine Irrtümer.“ (S. 110)

Dieses Zitat geht unter die Haut und mach das Ausgeliefertsein der jungen Mutter Frida sehr deutlich. Furchtbar!