Freundschaft und Tierliebe

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Das Kinderbuch „Internat Schloss Sommerberg. Fünf Pfoten retten Ferdinand Nuss“ von Susanne Oswald thematisiert in erster Linie die Themen „Freundschaft“ und „Tierliebe“. So haben wir es mit den vier Freunden Dalena, Lilli, Finn und Anton sowie mit dem Hund Sponschdog zu tun, die einander beistehen und sich gegenseitig unterstützen, aber auch einmal auf den Arm nehmen. Und was sich wie ein zweiter roter Faden durch das Buch zieht, ist das umsichtige, tierliebe Handeln der Freunde. So kümmert sich Finn z.B. um den wuscheligen Hund der Schulköchin und baut für ihn sogar einen Parcours. Und die gesamte Klasse um die Lehrerin Frau Flemming führt eine Kröten-Rettungsaktion durch. Nicht zuletzt wird ein verletztes Eichhörnchen versorgt. Hier wird Empathie für die Tierwelt gefördert.

Und was die Geschichte ebenfalls auszeichnet. Es sind relativ unspektakuläre Alltagsbegebenheiten, die den einzelnen Kapiteln Spannung verleihen. So wird am Anfang des Buchs zunächst recht ausführlich der Schulunterricht im Internat thematisiert (sogar bis hin zu einem Tafelbild über die Unterschiede und Gemeinsamkeiten von Reptilien und Amphibien), im weiteren Handlungsverlauf geht es dann um den Alltag im Schloss. So muss ein Mädchen mit der Information umgehen, dass ihre Mutter in Ohnmacht gefallen ist. Alpakas müssen eingefangen werden, Hausaufgaben wollen erledigt werden, ein Eichhörnchen wird gefüttert etc.

Das einzige, was mich beim Vorlesen etwas gestört hat, ist der Umstand, dass schon an der ein- oder anderen Stelle klassische Stereotype und Geschlechterklischees reproduziert werden. So löst das Fach Mathematik natürlich bei einem Mädchen einen Knoten im Kopf aus. Der Konrektor Krautmann läuft mit einer sauertöpfischen Miene durch das Schulgebäude und hat ständig etwas zu meckern, der Hausmeister der Schule ist stets unfreundlich und engstirnig. Ein Mädchen muss natürlich kreischen, wenn es eine Kröte sieht. Finn ist der klassische unangepasste, wilde Junge.

Fazit: Ein Buch, das mit einer klassischen Freundschaftsgeschichte aufwartet. In meinen Augen ist es ein durchschnittliches Kinderbuch. Es ist kein Buch, das man unbedingt gelesen haben muss. Gestört haben mich die reproduzierten Stereotype und Geschlechterklischees. Was es positiv auszeichnet, ist der Umstand, dass vor allem die Tierliebe häufig thematisiert wird. Ich vergebe 3 Sterne.