Chelsea auf der Suche nach einem (Liebes-) Leben

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Ich beginne diese Rezension mal mit einer Sache, die mich unheimlich gestört hat während des Lesens ... und das ist die richtige Grammatik: "Ich hielt mein Kopf gesenkt, damit niemand meine Tränen sah." Die korrekte Schreibweise wäre: Ich hielt meinen Kopf (...) - "en" - warum wurde darauf nicht geachtet? Es kam mehrere Male vor und mich persönlich hat das jedes Mal komplett rausgebracht...
Rechtschreibfehler, klar, die gibt es meistens bei Erstausgaben und sind daher kein wirklicher Kritikpunkt für mich.

Die Geschichte an sich ist eine Liebesgeschichte, die zum Schluss sehr schnulzig wurde und fast an einen NA / YA-Roman erinnerte. Wäre der Teil mit der SMS (oder E-Mail, so genau weiß ich das nicht mehr) und die darauffolgende Handlung weggelassen worden, so hätte die Geschichte ein schönes Happy End ohne zusätzlich gewolltes Drama gehabt.

Die Geschichte rund um Chelsea gefällt mir nämlich eigentlich sehr gut. Der Schreibstil ist flott und vermittelt ein typisches Frauenbild - zu viele Gedanken, die ständig im Kopf herumschwirren. Fraglich ist es jedoch, ob dieser Schreibstil auch zu der Protagonistin passt. Zumindest am Anfang der Geschichte. Ich würde diese Frage eher mit "Nein" beantworten, dem Lesefluss hat es allerdings nichts ausgemacht. Auch die im Buch vorkommenden Charaktere sind sehr amüsant und komplett unterschiedlich, sodass der Spannungsbogen nie abreißt oder die Geschichte langweilig wird. Außerdem ist für jeden (Männer-) Geschmack etwas dabei.

Die Titelwahl ... hmmm ... da bin ich weder mit dem Originaltitel "Paris is always a good idea" noch mit dem deutschen Titel "Irgendwo ist immer irgendwer verliebt" zu 100% einverstanden. Der Originaltitel ist zu "lokal" gehalten und der deutsche Titel zu allgemein. Dafür gefällt mir die Haptik des Buchs und auch das Coverdesign (vor allem die Farbe) sehr gut.