Ein Märchen? Eine Parabel?

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botte05 Avatar

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Der Obdachlose Säufer Rafael, genannt der „alte Rafa“, findet ein Baby. Die Mutter konnte es nicht versorgen und wusste sich keinen Rat, als das Kind sich selbst zu überlassen. Entgegen seinem ersten Instinkt nimmt Rafa den Jungen auf, nennt ihn Juancho, trägt diese unerwartete Verantwortung. Schnell stellt er fest, dass mit dem Kind etwas „nicht stimmt“. Der Junge altert jeden Tag um ein Jahr. Der Alte entsagt dem Suff, kümmert sich nach bestem Wissen um das Kind, bekommt durch Zufall ein Engagement als Gitarrenspieler und sein Leben gerät fast „in die Spur“. Dann werden Vater und Sohn getrennt. Und die Geschichte sowie das Leben nehmen ihren Lauf…

„Jeder Tag ein Jahr“ ist ein Märchen, eine Parabel. Interessant finde ich das Detail, dass eine Protagonistin „Der Alchimist“ von Paulo Coelho liest. Denn während des Lesens habe ich mich gefragt, ist das vorliegende Buch vergleichbar mit „Der kleine Prinz“ oder „Der Alchimist“? So eine Geschichte, die mich etwas lehren möchte, die Gedankenabläufe anstößt, wenn man sich darauf einlassen möchte.

So begebe ich mich in dem Buch auf eine wunderbare und –same Reise. Manchmal möchte ich die Handlung anhalten, dann gerne voraneilen und letztlich nicht zum Ende gelangen. In der Mitte gibt es eine Passage, die mir nicht ganz zusagt, für den Gesamtzusammenhang jedoch unentbehrlich scheint. Insgesamt ein Buch, welches – wenn man es erlaubt – Hirn und Herz berührt und den Leser u. U. bereichert zurücklässt.

Rezension: Noel Aiden, Jeder Tag ein Jahr, Literatur, Selbstverlag, eBook, 350 Seiten, 3,99 €, Erscheinungsdatum: 22.06.2016