Sinn des Seins

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
justine Avatar

Von

Als Rafael in einer Schlucht ein ausgesetztes Baby findet, ahnt er noch nicht, welche Auswirkungen diese „Begegnung“ für sein weiteres Leben haben wird. Rafa, wie er genannt wird, ist obdachlos und ein Trinker, aber für Juancho – so nennt er den Jungen - ändert er sein Leben grundlegend. Er gibt das Trinken auf und versucht im Rahmen seiner Möglichkeiten auf ehrliche Weise Geld zu beschaffen. In wenigen Tagen vollzieht er einen unglaublichen Wandel und sein Leben scheint sich zum Besseren zu wenden.
Doch mit Ausnahme von dem Tag, an dem er Juancho fand und zu sich nahm, altert der Junge jeden Tag ein Jahr. Auch sein Wissen entwickelt sich entsprechend. So kommt es, dass Juancho sich als junger Mann aufmacht, seine Bestimmung und den Grund für seine Existenz zu finden, seines voraussichtlich kurzen Daseins. Auf seiner Suche begegnet er Selina, in die er sich verliebt. Ein weiterer Grund, das Rätsel seiner Existenz zu lösen.

Bis dahin eine wirklich märchenhafte Geschichte.
Doch dann zieht Juanchos seine Schlüsse und findet – offenbar - heraus, warum er an manchen Tage nicht altert, nimmt der Handlungsverlauf eine seltsame – und in meine Augen keine besonders gelungene - Wendung.

Ich bin völlig unvoreingenommen an dieses Buch herangegangen, deswegen weiß ich gar nicht, warum ich letztlich enttäuscht war. Aber diese „Lösung“ war es, die mir am Ende des Buches schwer im Magen lag. Vielleicht war sie mir zu einfach, vielleicht habe ich mir ein anderes Ende für Juancho gewünscht.
Die Charaktere erschienen mir außerdem reichlich einfältig und naiv.

Dem Buch ist allerdings zugute zu halten, dass es kurzweilig und sprachlich ansprechend ist. In wenigen Tagen hatte ich das Buch durchgelesen, schließlich wollte ich wissen, was aus Juancho wird, ob wir ihn bis zur Bahre begleiten, ob er vielleicht den Sinn seines Lebens findet.