Ein Buch wie ein Film

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ligeia Avatar

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Lilly und Val sind seit ihrer Kindheit beste Freundinnen - und das obwohl sowohl ihre Lebensumstände als auch ihre Charaktere sehr unterschiedlich sind. Als beide Anfang 20 sind, zerbricht die Freundschaft jedoch. 26 Jahre später nimmt Valerie, nach dem Tod ihrer Mutter, den Kontakt zu der führeren besten Freundin wieder auf. Schnell wird deutlich, dass keine der beiden die andere jemals vergessen hat - die Freundschaft war, auch wenn sie lange Zeit geruht hat, im Leben von Lilly und Val immer präsent. 

Der Kontakt findet per E-Mail statt - dementsprechend ist auch der Roman in dieser Form. Zwischen den aktuellen Mails sind immer wieder Briefe abgedruckt, die die beiden in ihrer Kindheit gewechselt (und danach aufbewahrt) haben und die sie nun wieder miteinander teilen, um sich an die Vergangenheit zu erinnern und so die Freundschaft in der Gegenwart wieder aufblühen zu lassen. Auch die Rezepte, die die beiden in ihrer Kindheit ausgetauscht haben, finden sich im Buch wieder.

Mein Eindruch der Leseprobe ist eher gemischt: Sehr andsprechend finde ich sowohl die Idee, die dem Buch zugrunde liegt, das Thema der alles überdauernden Freundschaft, als auch die Form - und das Cover ist einfach hinreißend. Das sprachliche Niveau der Lesprobe ist der Form entsprechend nicht allzu hoch, sondern entspricht eher der Umgangssprache. Trotzdem konnte mich der Text nicht wirklich überzeugen. Dies mag zum einen daran liegen, dass die Mails, die die beiden Frauen einander schreiben, stellenweise für meinen Geschmack ein bisschen zu emotional ("Ach, ...!") sind. Zum anderen stellt sich mir die Frage, ob 10-jährige Mädchen tatsächlich ein solches Interesse am Kochen (und die nötigen Fähigkeiten) haben, um Rezepte auszutauschen. Tatsächlich glaube ich, dass mir die Leseprobe besser gefallen hätte, ohne die Rezepte. 

Alles in allem fand ich die Leseprobe recht ansprechend. Der Text liest sich sehr zügig und als Leser freut man sich darauf mitzuerleben, wie diese Freundschaft wiederbelebt wird...und ist neugierig darauf zu erfahren, was solch enge Freundinnen jemals hat auseinanderbringen können.

Die Leseprobe verspricht ein Buch wie ein emotionaler Film: es ist nett, es berührt; es unterhält, solange man es liest, aber man muss es auch nicht unbedingt gelesen haben.