Leicht bekömmlich, mit einer Prise zuwenig Charme

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vanderbeke Avatar

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Johannesbeersommer erzählt die Geschichte der zwei Freundinnen Lilly und Valerie. Nach einem Streit nehmen sie nach 25 Jahren wieder Kontakt zueinander auf, via Email. Zusätzlich erhält man durch ihren Briefwechsel aus ihrer Jugend Einblicke in die Vergangenheit der beiden. Die beiden haben damals regelmässig Kochrezepte ausgetauscht, die neben dem Briefwechsel aufgeführt sind. Der Schreibstil ist leicht und man kann sich schnell in die zwei Freundinnen hineinversetzen. Schnell erkennt man die ein oder andere Eigenschaft der Zwei in sich selbst oder einer guten Freundin wieder, auch kennt wahrscheinlich jeder die Situation, dass man zu manch guter alter Freundin keinen Kontakt mehr hat. Womit schnell eine Beziehung zum Leser aufgebaut ist. Trotzdem hat mir das gewisse Etwas gefehlt. Ich dachte erst das Buch habe vielleicht Ähnlichkeiten mit "Der Geschmack von Apfelkernen", muss aber leider sagen, dass die ersten Seiten bei weitem nicht an den Charme und die Intelligenz des Romans von Katharina Hagena herankamen. Mag es daran liegen, das das Format als Briefwechsel nicht die Atmosphäre schaffen kann, wie andere Erzählformen, oder einfach dass der gewisse Esprit fehlte. Sicherlich ist der Roman ein netter Zeitvertreib, aber definitiv kein Muss, wobei ich ihm nicht absprechen möchte, dass er es vielleicht im Verlauf schafft seinen eigenen Charme zu entwickeln.