Kein Grund zur Sorge

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ger6892daerger Avatar

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Das Buch hat ein eher unspektakuläres Cover. Es zeigt eine Meeresküste mit einem Haus auf einer Klippe. Dennoch ist es ein außergewöhnliches Büchlein, das mir als Thrillerliebhaberin zufällig in die Hände geraten ist und eigentlich gar nicht meinem Beuteschema entspricht.
Die Hauptperson Kalmann lebt in Island im kleinen Ort Raufarhöfn, er ist 33 Jahre alt und bezeichnet sich selber als Jäger. Er macht Jagd suf Haie, die er dann zur Spezialität Gammelhai verarbeitet. Das ist eigentlich das Einzige, was er kann, er ist nämlich behindert. Trotz seiner Behinderung lebt er allein, seine Mutter ist sein gesetzlicher Vormund, lebt aber weiter weg.
Eines Tages findet er im Schnee eine große Blutlache und Robert McKenzie vom Dorf ist verschwunden. Hat ihn vielleicht ein Eisbär gefressen? Aber "kein Grund zur Sorge", so lautet Kalmanns Lieblingsmotto. Die Polizistin Birna versucht, den Fall zu klären, das ruhige Dorf kommt plötzlich in der Tagesschau. Kalmann hat Probleme mit dem Trubel, der sein beschauliches Leben stört. Aber er als selbst ernannter Sheriff versucht natürlich sein Bestes.
Der Roman ist ganz aus Kalmanns Perspektive geschrieben, was den besonderen Reiz ausmacht. Seine Lebensansichten und Weisheiten sind manchmal verblüffend, aber einleuchtend. Er schleicht sich ganz langsam in die Herzen seiner Leser und man fühlt mit ihm, wenn er sich z.B. eine nette Frau wünscht. Sein Verhältnis zu seinem Großvater, der ihn aufgezogen hat und der jetzt im Heim lebt, ist sehr liebevoll. Jede Woche besucht er ihn, obwohl der Großvater ziemlich dement geworden ist.
Der Fall Robert McKenzie wird am Schluss mit einer unerwarteten Wendung aufgeklärt.
Es hat wirklich Spaß gemacht, diesen Roman zu lesen und Kalmann bekommt von mir eine uneingeschränkte Leseempfehlung.